Der Vierfach-Weltmeister steht eigentlich noch bis 2028 bei Red Bull unter Vertrag, doch nach den zuletzt erschreckend schwachen Leistungen des österreichischen Rennstalls könnte Verstappen die Flucht ergreifen. Und das, obwohl die Bullen gerade Teamchef Christian Horner, nicht gerade ein Verstappen-Vertrauensmann, vor die Tür setzten.
Mercedes-Teamchef Toto Wolff buhlt jedenfalls intensiv um Verstappen, will den Niederländer 2026 in seinen Rennstall holen. Was dafür spricht: In der neuen Saison greifen umfangreiche Regeländerungen in der Motorsport-"Königsklasse", wird Red Bull erstmals selbst zum Motorenbauer. Und soll dabei Probleme haben, während Mercedes erneut den stärksten Motor im Feld haben soll. Der Vierfach-Weltmeister könnte Red Bull in der Sommerpause mittels leistungsbezogener Ausstiegsklausel verlassen, sofern er aus den Top Drei fällt. Aber auch ein Abgang ohne diese Klausel scheint nicht undenkbar zu sein – dann wäre eine Millionen-Ablöse fällig.
Sollte Verstappen tatsächlich wechseln, bahnt sich ein echtes Fahrer-Domino an. Eigentlich wurde bereits über das "Silberpfeil"-Aus von George Russell spekuliert, schließlich ist der Vertrag des Briten, der im Dezember ausläuft, nach wie vor noch nicht verlängert. Russell muss auf die Verstappen-Entscheidung warten. Andererseits fährt der Brite gerade in Hochform. .
Deshalb spekuliert die "Gazzetta dello Sport" nun über eine zweite Variante: nämlich den vorzeitigen Mercedes-Abschied von Top-Talent Andrea Kimi Antonelli. Teamchef Wolff könnte den 18-jährigen Italiener dann bei Alpine "parken". Der französische Rennstall von Berater Flavio Briatore erhält ab der kommenden Saison Mercedes-Triebwerke, Pilot Franco Colapinto konnte – abgesehen von seinen Sponsor-Millionen aus Argentinien – nicht überzeugen, ein zweiter Fahrer neben Pierre Gasly wird für 2026 gesucht. Und Beobachter sahen Wolff und Briatore jüngst bei einem Treffen im Fahrerlager.
So könnte Wolff Verstappen in sein Team holen, den starken Russell behalten und auch Zukunftsversprechen Antonelli weiterhin Formel-1-Rennen ermöglichen. Und: Antonelli wäre nicht das nächste vielversprechende Formel-1-Talent, dessen Karriere Verstappen als Teamkollege zerstören würde.
Was wohl dagegen spricht: Verstappen und Russell sind alles andere als Freunde. Sie kamen sich in den letzten Jahren immer wieder auf der Strecke in die Quere und haben ein äußerst angespanntes Verhältnis. Das Verstappen-Lager hat bei Red Bull immer wieder dafür gesorgt, dass an der Nummer-eins-Stellung des Niederländers nicht gerüttelt wird. Das könnte sich ändern.
Spätestens in der langen Sommerpause im August wird Verstappen eine Entscheidung treffen. Hinter vorgehaltener Hand wird im Formel-1-Fahrerlager spekuliert, dass der 27-Jährige dem neuen Red-Bull-Teamchef Laurent Mekies die nächsten zwei Rennen bis zur Sommerpause Zeit geben könnte, um die Abwärtsspirale der Bullen zu stoppen.
