Seit 2023 führt Vasseur das Ferrari-Team, bisher allerdings ohne nennenswerte Erfolge. Das große Ziel, um den Formel-1-Titel mitzumischen, ist auch im dritten Jahr unter dem Franzosen weit entfernt. Das löste jüngst Spekulationen über die Machtverhältnisse bei Ferrari aus. Auch, weil Vasseurs Vertrag mit Jahresende ausläuft und noch nicht verlängert wurde. Muss der Franzose gar wieder gehen?
Hinzu kommt der Red-Bull-Rauswurf von Teamchef Christian Horner. Der Brite hatte aufgrund der sportlichen Talfahrt des Rennstalls gehen müssen. Allerdings wird bereits jetzt heftig darüber spekuliert, ob der 51-Jährige noch einmal in die Motorsport-"Königsklasse" zurückkehren könnte. Alpine wurde als mögliches neues Team genannt, weil Horner ein gutes Verhältnis mit Rennstall-Berater Flavio Briatore hat. Aber auch Ferrari könnte ebenso Interesse haben, schließlich hatten die Italiener bereits einmal versucht, Horner und Star-Designer Adrian Newey im Doppelpack zu engagieren. Nun, so wird gemunkelt, könnte die Scuderia einen zweiten Anlauf nehmen, um Horner nach Italien zu holen.
Doch sollte Horner tatsächlich den Blitz-Wechsel zu Ferrari vollziehen, dann könnte Star-Fahrer Lewis Hamilton schnell den Abflug machen, glaubt zumindest der langjährige Formel-1-Journalist Will Buxton. "Einer der Schlüsselpunkte, warum Lewis zu Ferrari gegangen ist, ist nicht, weil er einmal bei der Scuderia fahren wollte, sondern, weil er wieder mit Fred Vasseur zusammenarbeiten wollte, der Lewis schon zu seinen Titeln in den Nachwuchsserien geführt hat", so Buxton im Podcast "The Sports Agents". Vasseur war jahrelang als Teamchef in unterklassigen Serien tätig, betreute da auch den nunmehrigen Siebenfach-Weltmeister.
Mit Horners Wechsel zu Ferrari könnte der Brite sofort die Fliege machen. Schließlich verbindet beide nach der so umstrittenen Saison 2021 nicht gerade das beste Verhältnis. "Lewis verehrt Vasseur und hat grundsätzliches Vertrauen in ihn. Wenn sie Vasseur mit Christian Horner ersetzen, dann wäre Lewis kein Ferrari-Fahrer mehr", ist Buxton überzeugt.
Hamilton war nach zwölf erfolgreichen Saisonen bei Mercedes erst zu Saisonbeginn zu Ferrari gewechselt, erlebte bisher aber ein durchwachsenes Jahr, mit dem Sprintsieg in China als eines von wenigen Höhepunkten. Hamilton und Teamkollege Charles Leclerc hatten zuletzt Vasseur demonstrativ den Rücken gestärkt.
