George Russell ist ein Formel-1-Star. Bis er diesen Status erreichte, war es allerdings ein steiniger Weg. Er begann im Kart-Sport. Dort sorgte eine ungewöhnliche Erziehungsmethode seines Vaters dafür, dass der Brite auf dem Boden blieb. Er sagte dem jungen Russell falsche Rundenzeiten durch, sodass dieser dachte, er sei gar nicht schnell genug gewesen.
Eine Methode, die zwar nicht ganz ehrlich war, aber perfekt funktionierte. Schon früh gewann Russell fast alle Qualifyings und Rennen. "Ich wusste es ja nicht besser, ich bin ins Kart gestiegen, war schnell und habe gewonnen", erklärte der Mercedes-Star im Podcast "Untapped".
Gleichzeitig sei das Verhältnis zu seinem Vater schwierig gewesen: "Ich hatte immer das Gefühl, ich wäre für ihn nicht gut genug. Außerdem hat er mich angeschrien, wenn ich nicht das gewünschte Ergebnis erzielt habe." Heute verstehe er viel besser, welche Opfer sein Vater erbracht habe, um ihm seine Karriere zu ermöglichen. Mittlerweile hätten sie ein gutes Verhältnis zueinander.
Rückblickend erklärte Russell, dass es beim Karttraining damals keine Datenanalyse gegeben habe, sondern sein Vater die Zeiten per Hand gestoppt habe. Die Wahrheit habe er erst als Jugendlicher erfahren: "Erst fünf Jahre später habe ich erfahren, dass er zu spät gestoppt hat, sodass meine Rundenzeiten langsamer aussahen, als sie in Wirklichkeit waren."
In der aktuellen Saison konnte George Russell bereits einen Grand Prix in Kanada gewinnen. Es war sein insgesamt vierter Sieg der Karriere und der erste seit Las Vegas in der vergangenen Saison. Damit liegt er aktuell auf Platz vier der Fahrerwertung hinter Max Verstappen im Red Bull sowie den McLaren-Piloten Oscar Piastri und Lando Norris, die die gesamte Saison über dominieren.
Für Russell geht es wie für das gesamte Feld kommendes Wochenende zum Großen Preis der Niederlande. Anschließend steht der „Highspeed-Klassiker” in Monza auf dem Programm.
