George Russell hat offenbart, wie sehr ihn die Zeit als Teamkollege von Lewis Hamilton bei Mercedes auch mental gefordert hat. Der Brite suchte sogar psychologische Hilfe, um mit dem Druck umgehen zu können.
"Ich glaubte immer, dass ich jeden schlagen kann. Aber die Wahrheit ist: Du weißt es nicht, bis du gegen den Besten aller Zeiten antrittst", erklärte Russell im Podcast "Untapped". Der 27-Jährige wechselte 2022 von Williams zu Mercedes – und traf dort auf den siebenfachen Weltmeister.
Russell schilderte, dass ihn die neue Situation überforderte: "Eines Tages hatte ich ein wirklich gutes Gespräch mit meinem Psychologen – wie ich mit dem Druck umgehen soll, Lewis’ Teamkollege zu sein."
Seine Erkenntnis: "Wenn ich in die Garage gehe, steige ich in mein Auto, setze meinen Helm auf und klappe das Visier herunter, dann sollte es keine Rolle spielen, ob mein Teamkollege ein Rookie ist, niemand da ist oder eben ein siebenmaliger Weltmeister. Denn ich habe mein eigenes Schicksal in der Hand."
Mit dieser Einstellung schaffte es Russell, in zwei seiner bisher drei gemeinsamen Jahre die WM-Saison vor Hamilton abzuschließen. Außerdem holte er 2022 den ersten Mercedes-Sieg im neuen Reglement.
Trotzdem musste sich Russell mental umstellen: "Zu akzeptieren, dass es Rennen gibt, in denen ich hinter ihm lande, war wahrscheinlich die größte psychologische Veränderung meiner Karriere."
Hamilton wechselte vor der Saison zu Ferrari. Der 40-Jährige hat beim Traditions-Rennstall große Probleme. Mit seinem Teamkollegen Charles Leclerc kann er bisher nicht mithalten – mit den überlegenen McLaren und auch Ex-Team Mercedes ohnehin nicht. Vom achten Weltmeistertitel trennen den Briten in der Sommerpause bereits 175 Punkte – Hamilton ist nur Sechster in der Wertung. Russell liegt 63 Punkte vor ihm auf dem vierten WM-Rang.