Nur Rang fünf für Mercedes-Ass George Russell zuletzt beim Grand Prix von Belgien, kein Stockerlplatz seit dem grandiosen Triumph in Kanada. Dazu nur Platz 16 für Top-Talent Andrea Kimi Antonelli jüngst in Spa – Mercedes rutschte in den letzten Wochen deutlich zurück. Während Kundenteam McLaren von Sieg zu Sieg eilt, fahren die "Silberpfeile" selbst nur hinterher.
Russell als Sieger und Antonelli auf Rang drei waren in Kanada noch aufs Stockerl gefahren. In den drei Rennen danach holte Mercedes insgesamt nur 21 Punkte.
Viel zu wenig für die Ansprüche von Teamchef Toto Wolff. Deshalb handelte der Mercedes-Boss umgehend, berief eine Krisensitzung in der Fabrik in Brackley ein, berichtet "F1 Insider". Die Teamspitze, Chefingenieur und nicht zuletzt die Fahrer seien dabei gewesen.
Keiner habe sich den Leistungsabfall der letzten Wochen erklären können. Trotzdem unternimmt Mercedes einen ersten Versuch, um das Mysterium aufzuklären. Das Team baut die in Imola eingeführte Hinterachse am W16 wieder ab, macht einen Schritt zurück zum Modell, das zu Saisonbeginn verwendet wurde. Der Mercedes-Verdacht dabei: Die Hinterachse, die eigentlich den Reifenverschleiß minimieren sollte, habe die Boliden gerade in schnellen Kurven instabiler gemacht.
"Man sucht das letzte Zehntel, aber solange ein Teil nicht am Auto ist, weiß man nicht, was die Einschränkungen sein werden", erklärte Star-Fahrer Russell, ließ durchklingen, dass die Fahrbarkeit des "Silberpfeils" unter der neuen Hinterachse litt. Genau diesen Schritt will Mercedes nun zurück machen. "Hoffentlich kommt das Fahrgefühl zurück", meinte Antonelli. Sein Vertrauen ins Auto habe in den letzten Wochen gelitten.