Anfang 2024 erschütterten die schweren Anschuldigungen die Formel 1. Horners enge Mitarbeiterin hatte dem Briten grenzüberschreitendes und kontrollierendes Verhalten vorgeworfen. Wenig später tauchten dann teils intime Chatverläufe zwischen Horner und der Frau auf, waren im Fahrerlager veröffentlicht worden.
Der Red-Bull-Mutterkonzern hatte die Vorwürfe intern untersuchen lassen. Horner war dabei allerdings zweimal von sämtlichen Anschuldigungen freigesprochen worden. Mutmaßlich auch deshalb, weil der thailändische Red-Bull-Mehrheitseigentümer Chalerm Yoovidhya hinter dem 51-Jährigen stand. Der Brite selbst bestritt die Vorwürfe stets. Nach dem Ableben von Red-Bull-Gründer Dietrich Mateschitz hatte Horner die Nähe zur Yoovidhya-Familie gesucht, wollte auch seine Macht im Energydrink-Imperium ausbauen.
Mittlerweile hat Horner allerdings den Hut nehmen müssen. Red Bulls Geschäftsführer Oliver Mintzlaff setzte Horner nach 20 Jahren beim Rennstall, acht Fahrer- und sechs Konstrukteurs-WM-Titeln vor die Türe. Die sportliche Talfahrt der letzten Monate, gepaart mit dem umstrittenen Führungsstil Horners und nicht zuletzt den Nachwirkungen der Horner-Affäre hatten für die Absetzung des Briten gesorgt.
Allerdings steht der Rauswurf des 51-Jährigen nicht direkt in Zusammenhang mit der Mitarbeiterin. Denn die hat Red Bull bereits im April verlassen, wie nun bekannt wurde. Ein direkter Zusammenhang zwischen dem Horner-Aus und dem Abgang der Mitarbeiterin soll übereinstimmenden Meldungen zufolge nicht bestehen.
Die Frau, einst Horners Assistentin, war bereits in den letzten Monaten suspendiert worden und damit nicht mehr im Formel-1-Team tätig. Allerdings könnte die Ex-Red-Bull-Angestellte bald wieder ins Fahrerlager der Motorsport-"Königsklasse" zurückkehren. Laut "Ippen Media" soll die Mitarbeiterin nämlich beim künftigen Formel-1-Team Cadillac angeheuert haben, schon seit Anfang Juli als Assistentin der Geschäftsführung tätig sein. Der US-Rennstall kommt 2026 als elftes Team in die Formel 1.
Ausgestanden ist der Fall für Horner aber ohnehin noch nicht. Denn im März 2025 sickerte durch, dass die Frau rechtliche Schritte gegen Horner eingeleitet hatte. Der Fall wird im Jänner 2026 vor einem britischen Arbeitsgericht verhandelt.
