Von Red Bull gefeuert

Die Akte Horner – dieser Skandal leitete Rauswurf ein

Red Bull Racing feuert Christian Horner. Der Teamchef saß nach seinem Sexting-Skandal mehr als ein Jahr lang auf dem Schleudersitz.
Sport Heute
09.07.2025, 12:50
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Jetzt ist es fix: Christian Horner (51) ist nicht mehr Teamchef von Red Bull Racing. Am Mittwochmorgen verabschiedete sich der langjährige Boss in der Teamfabrik in Milton Keynes – nach fast zwei Jahrzehnten an der Spitze. Offiziell wird sein Abgang mit der sportlichen Krise begründet. Doch ein anderer, viel pikanterer Grund brachte den Stein ins Rollen: der Sex-Skandal, der den Rennstall seit Anfang 2024 erschüttert.

Laurent Mekies neuer Teamchef

Der Franzose folgt Christian Horner bei Red Bull Racing nach, war bisher Teamchef des Schwestern-Teams Racing Bulls. Er kennt den Konzern, seine Mitarbeiter und die Fahrer. Der 48-Jährige verhalf zuletzt den Jungbullen zum Aufschwung, soll jetzt den sportlichen Abstieg des langjährigen Dominators Red Bull Racing bremsen oder gar umkehren. Zuvor war Mekies schon Sportdirektor von Ferrari.

Der Sexting-Eklat

Im Februar 2024 geriet Horner ins Kreuzfeuer. Die niederländische Zeitung De Telegraaf berichtete erstmals über eine interne Untersuchung gegen den Briten – wegen unangemessenen Verhaltens gegenüber seiner Assistentin. Es folgten Enthüllungen über explizite Sex-Nachrichten, ein angeblich angebotenes Schweigegeld von 760.000 Euro, Chat-Protokolle, die während des Bahrain-Wochenendes an alle F1-Teamchefs gingen, und ein zerrüttetes Verhältnis zu Teilen der Teamführung.

Red-Bull-Affäre! Das Protokoll des Horner-Skandals 2024

Interne Freisprüche, externe Zweifel

Obwohl Red Bull am 28. Februar 2024 erklärt, Horner nach einer unabhängigen Untersuchung freizusprechen, brodelt es hinter den Kulissen weiter. Die Assistentin wird kurz darauf suspendiert, klagt gegen ihre Entlassung – ein Verfahren vor einem englischen Zivilgericht ist für Jänner 2026 angesetzt. Der Konzern droht in einen anhaltenden Imageschaden zu rutschen. Sponsor Ford drohte mit Konsequenzen, Frauenrechtsgruppen forderten in den USA Boykotte, sogar der Weltverband FIA schaltete sich ein.

Der Bruch wurde vorbereitet

Parallel entbrannte ein offener Machtkampf. Zwischen Horner, der zunehmend sämtliche Bereiche des Teams – Technik, Motoren, Marketing – kontrollieren wollte, und der "österreichischen Linie" bei Red Bull rund um Helmut Marko und Konzern-Erbe Mark Mateschitz. Motorsportchef Oliver Mintzlaff vermittelt, doch hinter den Kulissen formiert sich der Widerstand.

Während Superstar Max Verstappen sportlich dominierte, stieg intern der Druck. Vater Jos Verstappen attackierte öffentlich, warnte: "Wenn er bleibt, explodiert Red Bull!" – Und meinte damit Horner.

Horner suchte die Nähe zur thailändischen Eigentümer-Familie Yoovidhya, deren Erbe Chalerm stellte sich bei den ersten Siegerehrungen demonstrativ an die Seite des umstrittenen Teamchefs. So auch Horners Ehefrau und Ex-Spicegirl Geri Halliwell. Die Rückendeckung von Yoovidhya bewahrte den Briten lange vor dem Aus, bekam zuletzt aber Risse.

Jetzt der endgültige Schritt

Am 9. Juli 2025 zieht Red Bull nun endgültig die Reißleine. Die sportliche Krise – Rang 4 in der Konstrukteurs-WM – dient als offizielle Begründung. Doch der Blick auf das Skandalprotokoll zeigt: Der Sex-Akte Horner hat das Fundament für seinen Rauswurf längst gelegt.

Ein interner Sturm, ein weltweiter Imageschaden – und am Ende der Abschied vom erfolgreichsten Teamchef der Red-Bull-Geschichte.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 09.07.2025, 14:41, 09.07.2025, 12:50
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