Das rätselhafte Verschwinden der dreijährigen Madeleine "Maddie" McCann lässt die Welt seit rund 18 Jahren nicht los. Immer wieder gab es neue Wendungen und Verdächtige, aber bis heute ist der Fall nicht gelöst. Hier findest du einen Überblick:
3. Mai 2007: Maddie verschwindet spurlos aus einer Ferienwohnung in Praia da Luz an der Algarve, während ihre Eltern in einem Lokal zu Abend essen. Die ganze Umgebung wird abgesucht – ohne Erfolg.
Mai 2007: Ein Brite, der bei der Suche nach Maddie mithalf, gerät ins Visier der Ermittler und wird als Verdächtiger befragt. In den Wochen darauf sorgen immer wieder Meldungen über gesichtete Kinder, die Maddie ähnlich sehen, für Aufregung. Es stellt sich aber immer als Fehlalarm heraus.
September 2007: Maddies Eltern werden von der portugiesischen Polizei als Verdächtige eingestuft. Laut Familie geht es um die mögliche Vertuschung eines tödlichen Unfalls. Die Untersuchungen von Blutspuren bringen kein Ergebnis.
Juli 2008: Mehr als ein Jahr nach Maddies Verschwinden beendet die portugiesische Polizei ihre Ermittlungen. "Zur Aufklärung fehlten Beweise", heißt es.
Mai 2009: Maddies Familie berichtet von einem neuen möglichen Verdächtigen. Es soll sich um einen 64-jährigen Briten handeln, der wegen Kindesmissbrauchs vorbestraft ist. Laut Behörden gibt er freiwillig eine DNA-Probe ab.
April 2011: Fast vier Jahre nach dem Verschwinden erklärt die britische Polizei, das Mädchen könnte unter Umständen noch am Leben sein.
Oktober 2013: Die britische Polizei sucht nach einem unbekannten Mann, den Zeugen zur fraglichen Zeit mit einem Kind auf dem Arm gesehen haben wollen. Außerdem werden zwei Männer gesucht, die möglicherweise Deutsch gesprochen haben.
Oktober 2013: Kurz darauf nimmt auch die portugiesische Polizei die Ermittlungen wieder auf. Medien berichten, dass es dabei um einen inzwischen verstorbenen, früheren Angestellten eines Lokals geht.
März 2014: Die britische Polizei nennt einen nicht näher bekannten Sexualstraftäter als Verdächtigen. Er soll in Feriendomizile an der Algarve eingebrochen und dabei mehrere Mädchen missbraucht haben. Laut Angaben sprach er Englisch mit ausländischem Akzent.
Juni 2020: Die Staatsanwaltschaft in Braunschweig gibt bekannt, dass sie den vorbestraften Christian B. als Tatverdächtigen im Fall Maddie sieht. Er sitzt wegen der Vergewaltigung einer 72-jährigen Frau in Portugal im Gefängnis. Für diese Tat wurde er 2019 vom Landgericht Braunschweig verurteilt.
Oktober 2022: Die Staatsanwaltschaft Braunschweig erhebt Anklage gegen B. wegen weiterer mutmaßlicher Sexualdelikte in Portugal zwischen 2000 und 2017.
Mai 2023: In Portugal starten Ermittler auf Wunsch der deutschen Behörden eine neue Suchaktion im Fall Maddie.
Februar 2024: Vor dem Landgericht Braunschweig beginnt der Prozess gegen B. wegen fünf mutmaßlicher Sexualdelikte in Portugal zwischen 2000 und 2017.
Oktober 2024: Das Gericht spricht B. in allen Anklagepunkten aus Mangel an Beweisen frei.
Mai 2025: Deutsche und portugiesische Ermittler starten an der Algarveküste eine neue, groß angelegte Suchaktion. Durchkämmt werden dabei auch verlassene Grundstücke.
September 2025: Die Haftentlassung von B. steht bevor. Er hat die Strafe aus dem Urteil von 2019 wegen Vergewaltigung abgesessen. Weitere Haftbefehle gegen ihn gibt es nicht.