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Familie aß nur im Resort: Bub starb in Armen der Mutter

Nach einer Mahlzeit in einem Luxusresort in Sharm al-Sheikh erkrankte eine Familie aus Sizilien. Sohn Andrea starb, der Vater liegt im Spital.

Die Italienerin Rosalia Manosperti (35) hält ihren Sohn Andrea im Arm – der Bub starb am 2. Juli in Sharm al-Sheikh an den Folgen einer Lebensmittelvergiftung.
Die Italienerin Rosalia Manosperti (35) hält ihren Sohn Andrea im Arm – der Bub starb am 2. Juli in Sharm al-Sheikh an den Folgen einer Lebensmittelvergiftung.
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Rosalia Manosperti ist verzweifelt: Ihr sechsjähriger Sohn Andrea ist tot, ihr Mann Antonio liegt im Spital von Sharm al-Sheikh auf der Intensivstation. Die im vierten Monat schwangere Frau erholt sich selber noch im Spital – die Familie hat sich während der Ferien im ägyptischen Badeort eine schwere Lebensmittelvergiftung eingefangen.

Dabei waren Rosalia Manosperti und der 46-jährige Antonio Mirabile stets sehr vorsichtig gewesen, wie die 35-Jährige ihren Angehörigen in Palermo auf Sizilien versichert. Seit seiner Ankunft habe das Paar darauf geachtet, Mineralwasser aus Flaschen zu trinken, die Mahlzeiten nahm die Familie nur im Luxusresort Sultan Gardens ein, erklären die Verwandten gegenüber dem italienischen Portal "Il Reformista".

Vater hat Herz-, Nieren- und Lungenprobleme

Letzten Freitag wurde der kleine Andrea plötzlich krank. Er musste sich ständig übergeben, hatte starke Bauchschmerzen und Durchfall, wie "Corriere della Sera" schreibt. Kurz danach erkrankte auch sein Vater. Als Rosalia am nächsten Tag den Notruf alarmierte, waren beide bereits stark dehydriert. Andrea starb noch auf dem Weg ins Spital, sein Vater war bewusstlos. Rosalia hatte hingegen nur leichte Symptome einer Lebensmittelvergiftung.

"Unter Schock erzählte mir meine Schwester, dass die Ärzte eine Stunde lang versucht hätten, das Kind wiederzubeleben. Der Kleine starb in den Armen seiner Mutter. Mein Schwager ist schwer erkrankt und liegt mit Herz-, Nieren- und Lungenproblemen auf der Intensivstation. Er hat seit Tagen eine sehr niedrige Sättigung", erklärt Roberto Manosperti, Rosalias Bruder.

Spital in Ägypten stellt keinen kompletten Bericht aus

Die Mutter will nun mit einem Charter nach Sizilien zurückkehren. In einer Audiodatei, die die Angehörigen dem Portal "Giornale di Sizilia" schickten, ist Rosalias Stimme zu hören. "Mein Mann und ich liegen im Spital von Sharm al-Sheikh, wo wir unseren sechsjährigen Sohn verloren haben. Ich fordere alle zuständigen Institutionen auf, Maßnahmen zu ergreifen, damit wir so schnell wie möglich mit einem Sonderlinienflug nach Italien zurückkehren können. Weil unser Gesundheitszustand es uns nicht erlaubt, einen normalen Linienflug zu nehmen. Bitte helfen Sie uns, nach Hause zurückzukehren."

Doch das könnte noch vier Tage dauern, wie Rosalias Bruder gegenüber "Corriere della Sera" sagt. "Das Ärzteteam, das an Bord ist, verlangt medizinische Berichte, die uns das Spital in Ägypten nicht gegeben hat. Sie gaben uns nur einen Bericht, den unser Arzt in Palermo als unvollständig und widersprüchlich bezeichnet."

Riechtest hilft nicht immer, verdorbene Lebensmittel zu erkennen
Hast du schon mal eine Lebensmittelvergiftung gehabt, obwohl dein Essen gut geschmeckt und gut gerochen hat? Das liegt daran, dass man Krankheitserreger in Lebensmitteln eben weder schmecken noch riechen kann. Salmonellen, Norovirus und Co. können zu Durchfall, Übelkeit oder Magenkrämpfen führen – dies kann nicht anhand des Geruchs oder Aussehens festgemacht und vermieden werden. Auch Salat kann frisch und knackig aussehen, jedoch Bakterien enthalten, die nicht den Salat, sondern uns Menschen als Wirt nutzen.
Lebensmittel können also krank machen, auch wenn sie nicht schlecht schmecken oder riechen. Der Riechtest bewahrt dich also nicht (immer) vor einer Lebensmittelvergiftung. Wenn Produkte schlecht riechen, bleibt es jedoch am sichersten, sie zu meiden.

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