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Familie mit zwei Kindern lebt von 800 Euro

Wie viele Österreicher leidet auch die Familie von Sahel unter den Teuerungen. Der Familie bleiben im Monat 800 Euro zum Leben.

Amra Duric
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Sahel beim Termin mit ihrer Beraterin Eva. Die vierköpfige Familie muss im Monat mit 800 Euro über die Runden kommen. 
Sahel beim Termin mit ihrer Beraterin Eva. Die vierköpfige Familie muss im Monat mit 800 Euro über die Runden kommen. 
Sabine Hertel

Steigende Energiekosten, Preisexplosionen bei Lebensmitteln und die Inflation erschweren Menschen in ganz Österreich den Alltag. Auch Sahel und ihre Familie bekommen die Teuerungen zu spüren. Seit fünf Jahren lebt die 36-Jährige mit ihrem Ehemann und ihren zwei Kindern (6,3 Jahre) in Wien. "Momentan kaufen wir weniger ein. Aber zu den Kindern können wir nicht immer nein sagen. Es ist schwer ihnen zu erklären, dass man ihnen nicht jeden Wunsch erfüllen kann. Mein großer Sohn fragt mich oft, warum wir kein Auto haben oder nicht auch einmal in den Urlaub fahren können", erzählt sie im Interview mit "Heute".

800 Euro für Kindergarten, Essen, Kleidung

An Urlaub kann Sahels Familie derzeit "nicht einmal denken". Die Eltern warten seit 2,5 Jahren auf ihren Asylbescheid und dürfen daher nicht arbeiten. Unterstützung bekommen sie derzeit von der Volkshilfe Wien. Im Monat müssen sie mit 800 Euro auskommen. "Wir zahlen damit den Kindergarten, unsere Fahrkosten, Essen, Kleidung und Sachen für die Kinder." 

Wie man mit wenig Geld eine ganze Familie versorgt, wird Eva, Beraterin bei Akompano - Volkshilfe Wien, fast täglich gefragt. "Ich berate sehr viel in letzter Zeit zum Thema Inflation. Es ist grundsätzlich so, dass die unteren Einkommensschichten circa 20 Prozent des Einkommens für Lebensmittel und Dinge des täglichen Bedarfs ausgeben. Diese Menschen spüren am schnellsten, wenn sich in so kurzer Zeit etwas verändert", erzählt sie im Gespräch mit "Heute".

"Kaufen selten für uns ein"

"Wenn das Geld schon vor Monatsende nicht mehr reicht, dann erzeugt das große Unsicherheit. Viele meiner Klienten und Klientinnen planen: Dieses Monat kaufe ich Schuhe für das eine Kind, nächstes Monat kaufe ich Schuhe für das andere Kind. Und dann merkt man plötzlich, dass es sich nicht mehr ausgeht." 

"In ein paar Monaten geht mein Sohn in die Schule und ich muss so viele Sachen kaufen. Alleine ein Rucksack ist so teuer."

Damit es sich irgendwie ausgeht, verzichten Sahel und ihr Mann auf Vieles. "Wir kaufen selten für uns ein, gehen draußen keinen Kaffee trinken. In ein paar Monaten geht mein Sohn in die Schule und ich muss viele Sachen kaufen. Alleine ein Rucksack ist so teuer. Ich hoffe, wir dürfen bald arbeiten. Dann wird es besser", so Sahel, die derzeit ehrenamtlich für einen Pensionistenverband tätig ist.

Das Thema Arbeitssuche ist für Beraterin Eva Alltag. "In jeder zweiten Beratung wird mir gesagt: Frau Eva, bitte helfen sie mir, eine Arbeit zu finden. Das ist momentan das häufigste Gesprächsthema und zwar auch bei Menschen, die mir früher gesagt haben: Ich würde gerne studieren oder ich überlege mir eine Ausbildung zu machen."

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