Ryan Wedding hatte 2002 bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City für Kanada im Parallel‑Riesenslalom den 24. Rang belegt - heute wird nach dem mutmaßlichen Drahtzieher einer schweren Verbrechensorganisation gefahndet.
Das FBI setzt deshalb jetzt ein Kopfgeld von 15 Millionen Dollar auf den ehemaligen Snowboarder. Vom amerikanischen Geheimdienst wird er unter den meistgesuchten Verbrechern gelistet. Direktor Kash Patel bezeichnete ihn als eine "moderne Version" des Drogenbosses Pablo Escobar.
Wedding betreibe "ein Programm für Drogenhandel und Drogenterrorismus, wie wir es seit langer Zeit nicht mehr gesehen haben". Nach Informationen der Ermittler wird er verdächtigt, Kokain im Wert von mehreren hundert Millionen Dollar geschmuggelt zu haben - auch wegen Mordes wird nach ihm gefahndet. Die Ermittler vermuten, dass er sich in Mexiko versteckt hält.
Wedding nutzt als Drogenboss auch die Namen "El Jefe", "Giant" und "Public Enemy" und führt einen Drogenring der mittlerweile über Mexiko, in die USA und bis nach Kanada geht. Der FBI-Ermittler Akil Davis sagte, Wedding sei "extrem gefährlich", "extrem gewalttätig" und "extrem reich" - und stehe unter dem Schutz des mexikanischen Sinaloa-Kartells.
In Kanada wurden nun sieben mutmaßliche Komplizen des Ex-Olympioniken festgenommen, wie die Ermittler aus den USA und Kanada am Mittwoch bekannt gaben. Unter den Verdächtigen ist demnach Weddings Anwalt. Der 62-Jährige soll Wedding geraten haben, einen Zeugen zu töten, damit ein Strafverfahren gegen ihn eingestellt wird. Wie der US-Staatsanwalt Bill Essayli sagte, wurde der Zeuge im Januar in einem Restaurant im kolumbianischen Medellin durch fünf Kopfschüsse getötet.
