Krypto und Bargeld gestohlen, in einer Hotel-Garage verprügelt und angezündet: Letzten Mittwoch verbrannte ein 21-jähriger Ukrainer in einem schwarzen Mercedes am Marlen-Haushofer-Weg im 22. Wiener Bezirk – "Heute" berichtete.
Die Ermittler landeten bei ihrer Arbeit einen Volltreffer: Vor dem brutalen Tod wurden dem Opfer – dem Sohn eines Politikers in Charkiw – Kryptowährungen in "beträchtlicher Summe" abgeknöpft. Auch Dollarbeträge fanden die Ermittler bei den Tatverdächtigen.
Der Auto-Brand habe sich laut LKA-Ermittler Winkler letzten Mittwoch um 1.00 Uhr in der Nacht zugetragen. Ein schwarzer Mercedes mit ukrainischen Kennzeichen sei in Brand geraten, bei den Löscharbeiten wurde von der Feuerwehr die Leiche eines 21-jährigen ukrainischen Studenten entdeckt. Zuvor war der 21-Jährige von seiner Familie als abgängig gemeldet worden.
Im Video: Leiche in ausgebranntem Auto in Wien entdeckt
Rasch stellte sich heraus, dass es sich hier um einen Mord handelt. Knapp 80 Prozent des Körpers war verbrannt. Zusätzlich erlitt das Opfer weitere Verletzungen durch stumpfe Gewalt im Kopfbereich. Einige Zähne waren beschädigt. Das Opfer wies keine Rußeinatmung auf, dürfte also schon vor dem Brand gestorben sein.
In dem Dieselauto fanden die Ermittler ein Benzinkanister, dieser wurde vor dem Mordanschlag von einem der beiden mittlerweile festgenommenen Tatverdchtigen, einem 19-jährigen Ukrainer, in einer Tankstelle in der Wagramer Straße gekauft.
Der Tatverdächtige befand sich laut der Polizei mit dem Opfer auch in der Tiefgarage des Luxus-Hotels SO/ Vienna, wo das Opfer brutal zusammengeschlagen wurde.
Auch zu den Hintergründen der kaltblütigen Tat kommen neue Details ans Tageslicht: Ein politischer Hintegrund kann demnach ausgeschlossen werden. Dies stand im Raum, da es sich bei dem Opfer um den Sohn eines ukrainischen Politikers handeln soll.
Stattdessen gebe es finanzielle Motive: Von einem Krypto-Wallet, das dem Opfer zuzuordnen ist, wurde ein erheblicher Geldbetrag abgehoben. Bei den zwei Tatverdächtigen wurden ebenso beträchtliche Dollarbeträge sichergestellt. Geldbeträge wollte die Polizei nicht nennen, die Erstüberweisung erfolgte jedenfalls in einer Kryptowährung und vor dem Tod des Opfers.
Der 19-Jährige und ein weiterer 45-jähriger Verdächtigter flüchteten schon am Tag nach der Tat in die Ukraine. Die Staatsanwaltschaft Wien hatte schon zuvor einen internationalen Haftbefehl erlassen und übermittelte diesen via Europol an die Ukraine.
Ukrainische Polizeibehörden nahmen die beiden Tatverdächtigen noch am späten Samstagnachmittag fest. Die österreichische Justiz tritt das Verfahren an die ukrainischen Justizbehörden ab – es wird also in Österreich nicht zu einem Verfahren kommen.