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Filmreifer Raubüberfall mit Geiselnahme in der Schweiz
Eine Gruppe von sechs Personen verübte am Mittwochabend in der Schweiz einen Raubüberfall. Dabei nahmen sie eine ganze Familie als Geiseln.
Bei einer filmreifen Geiselnahme in der Schweiz hat eine Diebesbande den Chef einer Uhrenfirma und dessen Familie vorübergehend in ihre Gewalt gebracht und ist anschließend mit dem Gold des Unternehmens geflohen. Medienberichten vom Donnerstag zufolge ereignete sich die Tat am Mittwochabend in Bassecourt im nördlichen Kanton Jura, dem Zentrum der Schweizer Uhrenindustrie.
Wie die Zeitung "Le Matin" berichtete, bedrohten sechs Bewaffnete den Direktor einer namentlich nicht genannten Uhrenfirma in seiner Wohnung und nahmen ihn und seine ganze Familie als Geiseln.
Dann wurde die Familie zum Firmengelände gefahren, wo sie unter vorgehaltener Waffe im Auto bleiben musste, während die Kriminellen sich Zutritt zum Gelände verschafften und Gold und andere wertvolle Rohstoffe raubten. Wieviel Gold sie stahlen, war nach Angaben der Staatsanwaltschaft noch unklar.
„Familie im Wald gelassen“
Weiters berichtet die Zeitung, dass die Diebe die Familie nach dem Raub unverletzt frei ließen – und zwar in einem Wald. Bei der Flucht in Richtung Frankreich ließen sie sie unter Schock stehend mit ihrem Auto zurück und fuhren selbst weiter in Richtung Frankreich.
Die inzwischen alarmierte Polizei und Grenzbeamte errichteten Straßensperren an allen Grenzübergängen, wie "Le Matin" unter Berufung auf Staatsanwalt Nicolas Theurillat berichtete. Die Diebe, die in zwei Fahrzeugen flohen, durchbrachen in Lucelle eine der Straßensperren und verletzten dabei einen Beamten.
Die beiden Fahrzeuge wurden später ausgebrannt in der französischen Region Belfort gefunden, zusammen mit einer MP5-Maschinenpistole.