Flammen-Drama am Dienstagabend in Sittendorf im Bezirk Mödling: Eine Fahranfängerin (17) verlor die Kontrolle über ihr Fahrzeug – der Pkw kam von der Fahrbahn ab und krachte frontal in einen Baum – das Elektrofahrzeug fing sofort Feuer - "Heute" berichtete!
Die 17-Jährige aus dem Bezirk Mödling war gegen 19.30 Uhr mit dem Pkw auf der Gaadner Straße im Gemeindegebiet von Wienerwald (Bezirk Mödling) aus Richtung Gaaden kommend in Richtung Sittendorf unterwegs.
Im Fahrzeug befanden sich drei Burschen – zwei im Alter von 17 Jahren und einer im Alter von 18 Jahren – ebenfalls alle aus dem Bezirk Mödling.
"Der Pkw dürfte aufgrund von überhöhter Geschwindigkeit in einer Rechtskurve von der Fahrbahn abgekommen sein. Das Fahrzeug prallte gegen einen am linken Straßenrand befindlichen Baum", teilte die Landespolizeidirektion NÖ mit.
Und weiter: Alle vier Fahrzeuginsassen erlitten Verletzungen schweren Grades. Zwei wurden mittels Rettungshubschrauber in das Universitätsklinikum St. Pölten bzw. in das AKH Wien geflogen. Die beiden anderen wurden von der Rettung in die Landeskliniken Baden und Mistelbach gebracht.
Dass das Quartett überlebte, hat es vor allem Gerald Fischer zu verdanken, dieser griff als Ersthelfer beherzt ein!
"Ich war gerade in meiner Halle bei der Arbeit, das Garagentor stand offen, als ich plötzlich einen lauten Knall hörte", berichtet Fischer, 55-jähriger Unternehmer und passionierter Hobby-Rennfahrer. "Ich wusste sofort: Da ist was passiert."
Ohne zu zögern, eilte er die wenigen Meter von seinem Firmengelände zur Unfallstelle – und fand ein brennendes Wrack vor. "Ich sah, wie die Lenkerin versuchte, sich über das Dach zu befreien. Ich bin hingelaufen und hab ihr rausgeholfen." Noch während das Fahrzeug in Flammen stand, fragte Fischer nach weiteren Insassen – vier Personen, wurde ihm gesagt. Der Beifahrer konnte sich selbst befreien.
"Ich habe die hintere Tür geöffnet – dort saß ein Mann, dem ich ebenfalls half. Dann sah ich noch zwei Beine auf der linken Seite. Ich bin rein in das brennende Fahrzeug und hab auch ihn aus dem Auto gezogen", schildert Fischer den dramatischen Moment. Alle vier Verletzten wurden durch sein schnelles Eingreifen rechtzeitig aus dem brennenden Wagen befreit.
Doch damit nicht genug: Nachdem sich andere Passanten um die Erstversorgung der Opfer gekümmert hatten, sprintete Fischer zurück in seine Firma, holte vier Feuerlöscher und versuchte, die Flammen einzudämmen. "Zum Glück kam die Feuerwehr rasch. Aber ich wollte nichts unversucht lassen", sagt der ehemalige Feuerwehrmann.
„Nicht zu helfen, wäre für mich keine Option gewesen.“Gerald FischerLebensretter
Ein Reflex habe ihn geleitet, so Fischer nüchtern: "Nicht zu helfen, wäre für mich keine Option gewesen."
Laut Notarzt konnten alle vier Insassen lebend gerettet werden – zwei von ihnen wurden mit Rettungshubschraubern in Krankenhäuser nach Wien und St. Pölten geflogen, die anderen mit Notärzten in umliegende Kliniken gebracht. Besonders für die beiden hinteren Fahrzeuginsassen kam jede Sekunde auf dem brennenden Rücksitz einer Ewigkeit gleich. "Der Notarzt hat mir gesagt, dass wir ihnen mit unserem schnellen Handeln wahrscheinlich das Leben gerettet haben", so Fischer bewegt.
Die Feuerwehr war noch lange mit den Nachlöscharbeiten beschäftigt. Das Wrack wurde schließlich in einen speziellen Wassercontainer verbracht, um ein Wiederentflammen der Batterie auszuschließen. Ein echter Held – zur richtigen Zeit am richtigen Ort.