Bislang wurde in Österreich kein Ausbruch der Maul- und Klauenseuche nachgewiesen und umfassende Kontroll- und Schutzmaßnahmen wurden umgesetzt. Dennoch haben die aktuellen Fälle in der Slowakei und in Ungarn deutliche Auswirkungen auf die österreichischen Produktionsbetriebe.
Ein Importstopp für Fleisch aus Österreich wurde in Japan, Großbritannien, die USA und Kanada verhängt. Laut Roland Ackermann, Vorsitzender der Berufsgruppe Vieh- und Fleischgroßhandel in der Wirtschaftskammer Österreich, braucht es auch Exportpartner außerhalb der EU, damit Nutztiere vollständig vermarktet werden können. Vor allem die asiatischen Märkte sind dabei von großer Bedeutung.
Die strenge Handhabung der Importregeln in Japan stellen eine zusätzliche Herausforderung dar. Ab einem festgelegten Stichtag wird am Zoll keine Ware mehr angenommen, unabhängig vom Produktionsdatum. Exportiertes Fleisch, das per Schiff nach Japan transportiert wird, ist häufig über 60 Tage unterwegs. Laut Schätzungen der Wirtschaftskammer befinden sich derzeit 2.000 bis 3.000 Tonnen Ware auf dem Seeweg.
"Sorgfältig produzierte Ware, die sich seit Wochen auf dem Weg nach Asien befindet, wird ohne epidemiologische Grundlage zurückgewiesen. Diese Produkte drohen nun im schlimmsten Fall vernichtet zu werden – ein wirtschaftlicher und ökologischer Schaden, der vermeidbar wäre und letztlich zulasten der Produktionsbetriebe geht", warnt Ackermann.