Wien

Floridsdorfer Schlingermarkt ist nun ein "Cooling Spot"

Nun wird auch der Schlingermarkt "cool". Am Montag wurde hier ein neuer begrünter und beschatteter Aufenthaltsraum eröffnet. 

Louis Kraft
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    Im Mai gaben Märktestadträtin Ulli Sima und Bezirkschef Georg Papai (beide SPÖ) den Startschuss für den Umbau des Schlingermarktes (Floridsdorf).
    Im Mai gaben Märktestadträtin Ulli Sima und Bezirkschef Georg Papai (beide SPÖ) den Startschuss für den Umbau des Schlingermarktes (Floridsdorf).
    PID/Christian Fürthner

    Mit verschiedenen Kühlmaßnahmen geht die Stadt Wien gegen klimawandelbedingte urbane Hitzeinseln vor. Neben "Cooling Spots" in Parks - etwa dem Esterhazypark in Mariahilf – und Plätzen, werden nun auch die Märkte abgekühlt. Den Anfang machte der Schlingermarkt in Floridsdorf. Nach dem Baustart im Mai könnte der umgestaltete Markt heute eröffnet werden.

    Entstanden ist ein Cooling-Spot mit intensiv bepflanztem und beschattetem Aufenthaltsort mit vielen Sitzmöglichkeiten. Das Herz des 100 Quadratmeter großen Cooling-Spots bilden drei über drei Meter hohe Holzstrukturen mit speziellen Textilien, Kletterpflanzen und Nebeldüsen, die gemeinsam mit drei echten Bäumen für Kühlung und Schatten sorgen. Die großen Pflanztröge werden mit einer prachtvollen Gräser-,  Kräuter- und Staudenmischung bepflanzt, die neben den menschlichen Besuchern auch Insekten erfreuen wird.

    "Auf dem Weg zur Klimamusterstadt setzen wir in der ganzen Stadt eine Vielzahl von Maßnahmen, um gegen urbane Hitzeinseln vorzugehen. Cooling-Spots wie im Esterhazypark oder nun am Schlingermarkt sind ein zentraler Beitrag dazu. Die Cooling-Elemente kühlen die Umgebungstemperatur um bis zu sechs Grad Celsius", so Umwelt- und Märktestadträtin Ulli Sima (SPÖ). Über die Aufwertung "seines" Schlingermarkts freut sich auch Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ). "Bei diversen Festivitäten im Hochsommer hat es am Markt wirklich hohe Temperaturen. Der neue Cooling-Spot wird auf einem der wichtigsten Plätze von Floridsdorf dafür sorgen, dass die Marktkundschaft in einer konsumfreien Zone eine angenehme und kühle Zeit verbringen kann", so Papai.

    Mit der Cooling-App zum nächsten Cooling-Spot

    Das breite Angebot an Cooling-Spots in der ganzen Stadt gibt es seit heuer auch schnell und einfach in der neuen praktischen und kostenlosen Cooling-App. Dort sind die über 1.000 Trinkbrunnen, die 55 kühlenden Denkmalbrunnen, die 50 mobilen Trinkbrunnen inklusive Nebelduschen, die über 1.000 Parks mit ihren schattigen Bäumen, die sieben Wasserspielplätze, die 75 Nebelduschen in Parks sowie die 100 Sommerspritzer-Nebelduschen verzeichnet. All diese Angebote sind auf einer digitalen Karte vermerkt und werden angezeigt, sobald man in der Nähe ist. Die coolen Spots seien öffentlich gut erreichbar und können so allen rasch Erfrischung bieten. 

    Cooling-Spot wissenschaftlich begleitet

    Die Entwicklung des Coolspots am Schlingermarkt wird wie jener im Esterhazypark im Zuge des Forschungsprojekts "Tröpferlbad 2.0" vom Klima- und Energiefonds gefördert. Projektleitung, Planung und Design werden vom Büro Green4Cities und dem Designteam Breathe Earth Collective geleistet. Mit einem interdisziplinären Team aus Sozialwissenschaft, Finanzwesen, Energiewesen sowie der Stadt Wien wird der Coolspot noch rund zwei Jahre hinsichtlich Nutzen, Funktion, Integration der Bevölkerung und Finanzierungsoptionen beforscht. Das Wiener Start-up Greenpass GmbH begleitet die Entwicklung der Coolspots und unterstützt das Planungsteam mit mikroklimatischen Simulationen und Optimierung.

    Die Planung des "Markt-Coolspots" erfolgte in enger Zusammenarbeit zwischen der Stadt Wien, der Bezirksvorstehung Floridsdorf, dem Marktamt sowie dem Projektkonsortium "Tröpferlbad 2.0" und ist eine Weiterentwicklung vom Airship 0.1, einer Installation des Breathe Earth Collective, welche bereits in Mai 2019 am Schlingermarkt für erste Messungen, Erhebungen sowie Partizipation gastierte.