Chor gegen harte Töne

Flucht-Tag in Wien – Chor singt für Menschenrechte

Mit Musik und klaren Botschaften setzten Caritas und UNHCR beim Langen Tag der Flucht in Wien ein Zeichen gegen den rauen Ton in der Asyl-Debatte.
Wien Heute
03.10.2025, 13:38
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"Geht es in den öffentlichen Debatten um die Themen Flucht, Asyl und Migration, dann werden radikale und populistische Töne immer lauter. Der Sound wird härter", warnte Caritasdirektor Klaus Schwertner am Platz der Menschenrechte in Wien. Mit dem mumok Frauenchor, Schauspielerin Valerie Huber und vielen Freiwilligen wollten Caritas und UNHCR diesem Kurs etwas entgegensetzen.

Beim 14. Langen Tag der Flucht wurde die Botschaft klar: "Wir können Grenzen sichern und gleichzeitig Menschen schützen", so Schwertner. Mehr als 100 Freiwillige, zahlreiche Geflüchtete und der Chorus Juventus der Wiener Sängerknaben beteiligten sich an dem Auftritt.

Begegnung statt Polarisierung

Der "Lange Tag der Flucht" steht unter der Schirmherrschaft von UNHCR. In ganz Österreich fanden Aktionen statt, die Begegnung und Information abseits politischer Polarisierung ermöglichen sollten.

"122 Millionen Menschen sind weltweit auf der Flucht – so viele wie nie zuvor", erklärte UNHCR-Sprecherin Ruth Schöffl. "Hier begegnen sich Menschen mit und ohne Fluchterfahrung und erleben Projekte, die Stärke und Solidarität zeigen."

Musik als Brücke

Der POP-UP-Chor unter Leitung von Diana Rasina brachte Stimmen und Kulturen zusammen. "Ich erlebe immer wieder, wie Musik Grenzen überwindet, Menschen zusammenbringt, Vorurteile abbaut und Mut schenkt", sagte Rasina. Gesungen wurden Lieder aus vielen Ländern – in der jeweiligen Sprache.

Schauspielerin Valerie Huber betonte: "Mit fortschreitendem Klimawandel und ausbreitenden Kriegen sind noch mehr Menschen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen. Es ist wichtig, dass wir alle hinsehen und Verantwortung übernehmen."

Caritas fordert Lösungen

Die Caritas stellte klar: "Herausforderungen bei Migrations- und Integrationsfragen dürfen nicht kleingeredet werden. Aber sie dürfen niemals als Grundlage dienen, wesentliche Rechte auszuhebeln." Gefordert wurden sichere Fluchtwege und gezielte Resettlement-Programme.

Schwertner ergänzte: "Anstatt Alarmismus und Notstandsrhetorik zu befeuern, sollten Verantwortliche faktenbasierte Maßnahmen setzen – vom Ausbau der Deutschförderung bis zur Unterstützung beim Einstieg in den Arbeitsmarkt." Werte wie Respekt und Menschenwürde müssten im Alltag spürbar sein.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 03.10.2025, 14:42, 03.10.2025, 13:38
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