Unmut im Grätzel: Direkt an der Pilgramgasse, nur wenige Gehminuten von mehreren Schulen entfernt, ist ein Automatenshop, der Alkohol, Vapes, Snus und sogar Cannabis-Utensilien verkauft.
Wer vorbeigeht, kann sich rund um die Uhr bedienen – keine Verkäufer, keine Kontrolle, keine Hemmschwelle. Bier, Wein, Schnaps und Hochprozentiges neben Nikotinbeuteln, Einweg-Vapes und Kiffer-Gadgets wie Papers, Filter und Grinder.
Besonders brisant: Der Automat steht in einem Grätzel, in dem täglich hunderte Jugendliche unterwegs sind. Schüler gehen hier vorbei, junge Erwachsene wohnen in den umliegenden Häusern. Eine Bankomatkarte reicht als "Sperre" – doch die gilt rechtlich nicht als Alterskontrolle.
So können Minderjährige praktisch ungehindert an Alkohol, Nikotinprodukte und sogar Kiffer-Utensilien kommen. Experten schlagen Alarm: Alkohol und Nikotin gelten als Einstiegsdrogen – und mit Zubehör wie Papers und Grinder wird auch der Weg zu Cannabis geebnet.
Das Wiener Marktamt hat in der Vergangenheit bereits 195 solcher Automaten überprüft. Das Ergebnis ist alarmierend: Bei 86 Geräten wurde illegaler Alkoholverkauf aufgedeckt. Gesetzlich gilt: Alkohol darf nur verkauft werden, wenn Personal anwesend ist und persönlich das Alter überprüft. Digitale Systeme wie Bankomatkarten sind unzureichend. Verstöße ziehen Anzeigen, Geldstrafen und Schließungen nach sich.
Marktamtsdirektor Andreas Kutheil stellte bereits in einer Aussendung klar: "Gerade wenn es um Jugendschutz geht, kennt das Marktamt kein Pardon." Doch bis es soweit ist, können Jugendliche ungehindert kaufen – mitten in Wien, nur Schritte von einer Schule entfernt.