250.000 € Schaden, Wut, Angst

Flut-Opfer in Sorge: "Viele können nicht gut schlafen"

Vor einem Jahr traf die Flut Ingrid Blaha (62) mit voller Wucht: Die Dämme brachen! Was bleibt? Ärger und die Sorge vor einer neuerlichen Katastrophe.
Erich Wessely
17.09.2025, 05:15
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"Es war Horror pur, ich bin zehn Jahre gealtert", erinnert sich Ingrid Blaha aus Moosbierbaum, eine kleine Katastralgemeinde von Atzenbrugg (Bezirk Tulln) mit 280 Einwohnern, an die Hochwasser-Katastrophe im September 2024 zurück.

"Als die letzten Perschlingdämme gebrochen sind, war das Haus nicht mehr betretbar", so die verwitwete Pensionistin im "Heute"-Gespräch. Am 15. September wurden die Straßenzüge geräumt, mit den zwei Hunden musste sie ihr Zuhause verlassen, kam infolge vier Monate bei ihrem Sohn in Traismauer unter. Der Schaden durch die Wassermassen liege bei rund 250.000 Euro.

"Es ist so viel Wasser eingedrungen, dass wirklich alles – Möbel, Gerätschaften, Werkzeug, Heizung, Türen und viel mehr – nur noch entsorgt werden konnte." Trotz ihrer "sehr guten Haushaltsversicherung und 40.000 Euro vom Land bleibe ich auf etwa 100.000 Euro Schaden sitzen".

Für die "enorme Hilfe unserer Feuerwehr und der vielen freiwilligen Helfer und Spendern im Ort" sei die frühere Hausverwalterin "unglaublich dankbar".

Ein Jahr nach der Katastrophe ist aber auch eine große Wut da, "weil man außer zu flicken, nichts getan hat und auch jetzt nichts weiterbringt. Wir im Ort wollen, dass endlich der Perschlingdamm saniert wird, dafür sind alle Pläne vorhanden". Stattdessen gebe es Prüfungen, "aktuell soll eine Ausschreibung für eine Kriegsreliktbergung laufen". Geplanter Start für die Dammsanierung: Spätsommer/Herbst 2026.

Sorge und Furcht aber bleiben, so Blaha: "Kein Mensch kann sagen, was bei größeren Regenfällen passiert, viele können nicht gut schlafen. Die Leute sind nervös, auch weil es an Transparenz und Informationen fehlt."

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