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Foda: Darum läuft bei ihm im Hotel kein Fernseher

Seit fünf Tagen ist Franco Foda als rot-weiß-roter Teamchef im Amt. Im ÖFB-Trainingscamp in Marbella zieht er ein erstes Zwischenresümee.

Heute Redaktion
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Trainings, Einzelgespräche, Medientermine, Analysen – Franco Foda ist im Dauerstress. Seit fünf Tagen übt er in Marbella seinen Job als ÖFB-Teamchef aus. "Ich habe bis jetzt kein einziges Mal in den Fernseher geschaut, habe kein einziges Spiel gesehen. Da merkt man erst, wie kurz der Tag ist", sagt der langjährige Sturm-Coach.

Vor allem das Kennenlernen seiner Spieler nimmt viel Zeit in Anspruch. "Mir war es wichtig, mit ihnen längere Einzelgespräche zu führen. Nicht nur drei, vier, sondern 20 Minuten lang. Da ging es dann nicht nur um fußballspezifische Dinge, sondern ich wollte auch Privates erfahren, um einen Gesamteindruck zu bekommen."



"Hier sind alle bodenständig"

Foda denkt, dass ihm genau das bislang gut gelungen ist. "Das Bild, das ich vorher hatte, hat sich bestätigt. Man macht sich ja Gedanken im Vorfeld. Ich bin jemand, der sich viele Interviews ansieht. Anhand derer kann man schon auch verstehen, wie ein Spieler tickt", erklärt der Deutsche. "Heutzutage ist auch Psychologie wichtig. Um zu erkennen, wie man an den Spieler herankommt. Ich habe den Eindruck, dass hier alle sehr bodenständig sind."

Keine 90 Minuten Pressing

Auch seine Spielidee konnte er bereits ansatzweise vermitteln – und erkannte Parallelen zu seinem Vorgänger. "Marcel Koller und ich haben ähnliche Ideen. Wir wollen den Gegner früh unter Druck setzen, das hat man bei Sturm gesehen. Man kann aber nicht über 90 Minuten Pressing spielen. Die Balance ist wichtig. Dass du den Gegner vorne attackierst, dich aber dann auch bewusst fallen lässt, um Räume zu bekommen. Da muss man immer wieder unterschiedliche Ideen entwickeln, das werden wir tun."

Bis Sonntag feilen die ÖFB-Kicker noch in Marbella an der Form für das Testspiel gegen Uruguay (Dienstag). "Ich habe der Mannschaft gesagt, dass wir jedes Spiel gewinnen wollen und ernst nehmen, auch Freundschaftsspiele." Danach widmet sich Foda wieder seiner Aufgabe als Sturm-Coach.