Sport

Foda: "Es gibt keinen Grund an sich zu zweifeln"

Zum Abschluss der Nations League gastiert Österreich in Nordirland. Teamchef Foda fordert von seinen Spielern volle Konzentration.

Heute Redaktion
Teilen

Pflicht-„Testspiel" statt Aufstiegs-Finale. Österreichs Kicker reisten am Samstag nach Belfast, wo am Sonntag das letzte Nations-League-Gruppenspiel gegen Nordirland steigt. Zwar kann das ÖFB-Team mit einem Sieg die Vorzeichen für die kommende EM-Quali-Auslosung (2. Dezember) positiv beeinflussen, große Ziele sind im Windsor Park jedoch nicht zu erreichen. Ein mögliches Endspiel um den Aufstieg vergeigte man daheim beim 0:0 gegen Bosnien.

Teamchef Franco Foda ist nun damit beschäftigt, seiner Truppe zu vermitteln, dass es eben nicht nur um die goldene Ananas geht. "Jedes Spiel ist wichtig. Es geht immer ums Gewinnen, das muss in die Köpfe rein", sagt der Coach.

Eine erste Jahresbilanz von Foda fällt zwiespältig aus. "Wir haben versucht, immer flexibel zu spielen. Das ist uns gelungen. Wir stehen defensiv sehr stabil, erhalten wenig Gegentore. In vielen Spielen haben wir uns auch nach vorne viele Chancen erarbeitet. Wir haben auch viele Tore erzielt, nur in den letzten Partien waren wir nicht so effizient."

"Letztendlich gibt es keinen Druck"

Ärgerlich, dass es genau in diesen um was ging. Kommen die Spieler mit der Erwartungshaltung nicht klar? "Man redet immer von Druck. Letztendlich gibt es keinen Druck", blockt Foda ab. "Die Spieler müssen einfach so spielen, wie sie trainieren. Druck ist, wenn es in der Familie Krankheit gibt, wenn es Menschen schlecht geht, wenn es um Leben geht. Aber doch nicht beim Fußball. Das ist der schönste Job der Welt. Wir alle haben das Hobby zum Beruf gemacht. Das will ich den Spielern vermitteln. Es gibt keinen Grund an sich zu zweifeln."

Zuletzt mehrten sich die Stimmen, in der Ära Foda habe es kaum Weiterentwicklung gegeben. Ein Vorwurf, den der Deutsche so nicht gelten lassen will. "Wir sind auf einem guten Weg. Doch wir haben in jedem Lehrgang Verletzte. Diesmal fallen Sabitzer, Burgstaller und Grillitsch aus. Das sind drei Spieler, die für uns schon wichtig sind. Wir mussten kurzfristig umstellen. Ich habe gelesen, wir hätten keine Spielfreude, keine Spielideen. Aber wenn man die zweite Halbzeit gegen Bosnien her nimmt - da war Hochfreude dabei. Man darf nicht vergessen, wir haben gegen Bosnien gespielt. Die haben eine richtig gute Mannschaft", relativiert der Teamchef.

Fakt ist: Österreich ist bislang nicht in der Lage, von Anpfiff bis zum letzten Ballkontakt zu überzeugen. "Wir müssen es einfach schaffen, dass wir das, was wir in der zweiten Halbzeit gegen Bosnien gezeigt haben, über 90 Minuten auf den Platz bringen", fordert Foda.

Erich Elsigan, Belfast