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Formel-1-Farce! Vettel holt Sieg dank Funk-Anweisung

Heute Redaktion
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Doppelsieg für Ferrari! Sebastian Vettel baut mit einem Sieg in Ungarn die WM-Führung aus – Platz eins war aber nur wegen Teamanweisungen möglich.

14 Punkte Vorsprung! Sebastian Vettel schüttelte mit Platz eins am Hungaroring WM-Verfolger Lewis Hamilton ein wenig ab. "Das haben wir gut hingekriegt", lachte der Deutsche, der den vierten Saisonsieg feierte – doch viele Formel-1-Fans sind verärgert, denn Regie im WM-Krimi führen die Kommandostände. Kimi Räikkönen wurde als Zweiter von der Ferrari-Box um den ersten Sieg seit Australien 2013 gebracht, Lewis Hamilton wurde auf Anweisung der Mercedes-Crew erst an Teamkollege Valtteri Bottas auf Platz drei vorbeigelotst, musste den auf der Zielgerade wieder an den Finnen abgeben. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff meinte: "Wir haben uns geschlagen geben müssen, die Platzierungen sind okay. Die Stallorder entspricht dem Team-Spirit, daher sind wir froh, dass es so ausgegangen ist. Das war kein leichtes Rennen. Nach der Sommerpause kommen die Mercedes-Strecken, dann wird es wieder spannend."

Ferrari-Traumstart, Ärger bei Red Bull



Schon der Start lief für Ferrari perfekt. Pole-Setter Vettel verteidigte Platz eins, Teamkollege Raikkönen reihte sich als Zweiter ein, dahinter die Mercedes-Boliden. Bitter für Red Bull: Max Verstappen rutschte in den Boliden von Daniel Ricciardo, der Australier musste seinen Renner abstellen – sein Stallrivale fasste für die Aktion eine Zehn-Sekunden-Strafe aus. "Dabei war mein Start sehr gut", ärgerte sich Ricciardo. "Max hat spät gebremst, dann hatte ich ihn schon in der Seite. Das war keine nette Aktion von ihm, es war absolut seine Schuld. Es war eine dumme Aktion, er hätte nicht vorbei können. Darüber werde ich noch mit ihm reden."

Hamilton stumm, Vettel mit Problemen

Der Kampf um die Spitzenplätze verlief für alle Beteiligten nicht ohne Probleme. Mercedes-Star Hamilton kämpfte hinter Bottas mit Funkproblemen, Leader Vettel haderte mit einer verzogenen Lenkung. Das nützte Räikkönen, der sich an den Spitzenreiter heranarbeitete und sogar kurz die Führung übernahm. Doch Vettel schlug eiskalt zurück und hielt den Finnen trotz seiner Probleme gekonnt in Schach – vorerst. Denn die Top vier schoben sich immer mehr zusammen. "Warum fahren wir so langsam", hakte Hamilton (mit wieder funktionierendem Funkgerät) bei der Box nach. Auch Räikkönen meinte: "Ich könnte viel schneller fahren."

Teamführung bestimmt



Doch am Ende ging es um die WM-Führung – und die wurde am Kommandostand entschieden: Hamilton wurde an Bottas vorbei gewunken, Raikkönen musste Vettel als Zweiter von dem heranstürmenden Briten abschirmen. Die Taktik der Italiener ging auf: Hamilton kämpfte vergeblich, behielt am Ende Platz drei nur deswegen, weil hinter ihm Bottas – der zunächst wieder den Stockerlplatz übernehmen hätte sollen – Rang vier gegen Verstappen verteidigen musste. Erst auf der Zielgeraden holte Bottas Hamilton wieder ein, Verstappen verpasste den Briten nur um wenige Meter. Bitter für Hamilton: 14 Punkte Rückstand statt der erhofften WM-Führung. (gr)