Bei Aston Martin brodelt es heftig: Der mögliche Abgang von Andy Cowell sorgt im Formel-1-Fahrerlager für Aufsehen. Laut der "BBC" steht der CEO und Teamchef nach nur etwas mehr als einem Jahr im Amt vor dem Aus. Aston-Martin-Besitzer Lawrence Stroll soll aufgrund wachsender interner Spannungen bereit sein zu handeln, offiziell kommentiert das Team die Gerüchte jedoch nicht.
Im Zentrum der Probleme soll ein massiver Machtkampf zwischen Cowell und Technik-Guru Adrian Newey stehen. Eine endgültige Entscheidung wurde noch nicht getroffen, doch vieles deutet darauf hin, dass Cowell seine operativen Spitzenfunktionen verliert – auch wenn er womöglich eine Rolle im Gesamtkonzern behält.
Für die Nachfolge stehen mehrere prominente Namen im Raum, allen voran Christian Horner. Der im Juli bei Red Bull entlassene Ex-Teamchef soll sich aktiv um eine Führungsrolle bei Aston Martin bemühen und sogar eine Beteiligung am Team anstreben. Pikant: Das Verhältnis zwischen Horner und Adrian Newey war zuletzt schwer belastet. Newey verließ Red Bull, weil es nach Vorwürfen der sexuellen Belästigung gegen Horner – die er bestritt und bei internen Prüfungen entkräftet wurden – zu einem tiefen Zerwürfnis kam. Newey soll in dieser Phase sogar gesagt haben, nicht mehr mit Horner in einem Raum stehen zu wollen.
Doch zuletzt kam es überraschend zu einer Annäherung: Im Sommer besuchten die beiden gemeinsam ein Oasis-Konzert, was in der Szene als Zeichen einer vorsichtigen Versöhnung gewertet wird. Neben Horner werden auch Andreas Seidl und Mattia Binotto als mögliche Optionen gehandelt.
Während Aston Martin intern mit möglichen Führungsrochaden ringt, sorgte die Formel 1 nach dem Las-Vegas-GP auch sportlich für einen Paukenschlag. Die Disqualifikation von Lando Norris und Oscar Piastri ließ die WM auf einen Schlag wieder völlig offen werden. Bei der technischen Kontrolle wurde festgestellt, dass der Unterboden ihrer McLaren zu stark abgenutzt war – ein klarer Regelverstoß.
Norris, zuvor Zweiter hinter Sieger Max Verstappen, verlor dadurch alle Punkte, ebenso Teamkollege Piastri. Statt 42 beträgt Norris’ Vorsprung auf Verstappen nun nur noch 24 Zähler, womit die letzten beiden Saisonrennen in Katar und Abu Dhabi ein hochdramatisches Finale versprechen.