In der Formel 1 sammelt jeder Fahrer Strafpunkte, wenn er gegen das Reglement verstößt. Wer innerhalb von zwölf Monaten die Grenze von zwölf Punkten erreicht, wird automatisch für ein Rennen gesperrt – ein Szenario, das im eng getakteten WM-Kalender einem Super-GAU gleichkommt. Bisher erwischte es nur Kevin Magnussen, der 2024 den Grand Prix von Aserbaidschan aussetzen musste. Doch nun nähert sich ein anderer Pilot dieser gefürchteten Marke gefährlich an.
Der erst 20-jährige Ferrari-Junior Oliver Bearman führt die Strafpunkt-Liste derzeit deutlich an. Zwischen 3. November 2024 und 7. September 2025 sammelte er zehn Zähler – verursacht durch zwei Kollisionen, ein Überholmanöver unter Gelb sowie das Missachten einer roten Flagge. Zwar fielen vor den Rennen in Baku, Singapur, Austin und Mexiko zwei Punkte weg, doch ein hartes Manöver gegen Liam Lawson in Interlagos ließ sein Konto sofort wieder auf neun anwachsen. Bearman muss in Las Vegas, Katar und Abu Dhabi also besonders vorsichtig agieren. Erst am 23. Mai 2026 verfallen die nächsten Strafpunkte.
Dicht dahinter folgen Lawson, Lance Stroll und Yuki Tsunoda mit jeweils sieben Zählern. Für Lawson und Stroll entspannt sich die Lage bald – am 1. Dezember werden beiden zwei Punkte gutgeschrieben. Tsunoda hingegen bleibt bis 14. Juni 2026 belastet, pikanterweise exakt bis zum Tag des neunten Grand Prix der kommenden Saison.
Auch Weltmeister Max Verstappen stand 2025 zwischenzeitlich am Abgrund. Mit elf Strafpunkten war er nur einen Schritt von einer Sperre entfernt, durfte aber aufatmen – sein Konto ist inzwischen auf sechs Zähler geschrumpft. Bleibt der Red-Bull-Pilot in Las Vegas und Katar sauber, wird Ende November ein weiterer Punkt gestrichen.
Ganz ohne Sorgen gehen aktuell nur vier Fahrer in die Schlussphase der Saison: Nico Hülkenberg und Rookie Gabriel Bortoleto im Sauber-Lager sowie Isack Hadjar und Altmeister Fernando Alonso. Sie fahren mit weißer Weste – während andere versuchen müssen, mit angezogener Handbremse keinen weiteren Fehler zu machen.
