Vergangene Woche sorgte ein 20-jähriger Zivildiener aus dem Mühlviertel mit einer verstörenden Aussage in der KZ-Gedenkstätte Mauthausen für Entsetzen. Laut einem Bericht der "OÖN" kündigte der junge Mann vor Kollegen an, er wolle an seinem letzten Diensttag einen Amoklauf verüben. Dazu präsentierte er ein Foto einer Pistole, die er "jederzeit benutzen" könne – laut eigenen Angaben die Waffe seines Vaters.
Die schockierten Kollegen reagierten sofort und verständigten die Polizei. Noch am selben Abend wurde der Zivildiener von der Cobra festgenommen. Seither sitzt er in U-Haft. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen gefährlicher Drohung. "Er räumt ein, die Aussagen gemacht zu haben, betont jedoch, dass sie nur scherzhaft gemeint gewesen seien", so Behördensprecher Florian Roitner.
Die betreffende Pistole gehört dem Vater des Mannes und soll legal in einem Waffenschrank aufbewahrt werden. Laut dessen Aussage habe sein Sohn keinen Zugriff auf die Waffe gehabt.
Schon vor dem Vorfall soll der 20-Jährige mit abfälligen Bemerkungen zum Holocaust aufgefallen sein. Er soll einen FPÖ-Mitgliedsausweis besessen und mehrfach gesagt haben, dass ihm "egal sei, was früher passiert ist". Diese Aussagen bestreitet der Beschuldigte jedoch.
Die FPÖ Freistadt hat mittlerweile Konsequenzen gezogen: "Nach Bekanntwerden der Drohungen wurde das Parteiausschlussverfahren eingeleitet", so Bezirksparteiobmann Peter Handlos.
"Wir haben umgehend gehandelt und verurteilen die Drohungen aufs Schärfste. Nach Bekanntwerden der Drohungen eines an der Gedenkstätte des ehemaligen KZ Mauthausen tätigen Zivildieners wurde das Parteiausschlussverfahren eingeleitet", so Handlos weiter.
