Tumult nach dem letzten Saisonspiel des SV Absdorf (Bez. Tulln) in der 2. Landesliga West. Nach der 0:4 Niederlage seines Heimatvereins gegen Wieselburg sorgte ein FPÖ-Lokalpolitiker vor drei Wochen für einen handfesten Eklat.
Wie die "Krone" unter Berufung auf Augenzeugen berichtet, soll der FPÖ-Spitzenkandidat und Gemeinderat kurz vor Mitternacht stark betrunken auf das Spielfeld gegangen sein, um dort seine Blase zu entleeren. Als ihn ein Vorstandsmitglied des Vereins daraufhin des Geländes verweisen wollte, eskalierte die Situation.
Am Ausgang des Geländes angekommen, schlug der FPÖ-Politiker dem Vorstandsmitglied die Brille aus dem Gesicht und versuchte ihm einen Faustschlag zu verpassen, welcher sein eigentliches Ziel allerdings verfehlte.
Leidtragender der Situation war ein SPÖ-Gemeinderatskollege, der den Streit schlichten wollte. Die Faust des Freiheitlichen traf den SPÖler im Gesicht, woraufhin dieser bewusstlos zu Boden ging. Der Sozialdemokrat erlitt durch den Schlag eine Platzwunde und musste die Nacht im Spital verbringen.
Unterdessen hat sich auch der ÖVP-Bürgermeister des Orts zu Wort gemeldet. Ihm zufolge erinnere das Verhalten des Blauen an einen Hooligan und sei des Amtes nicht würdig. Er legte dem freiheitlichen Gemeinderat den Rücktritt nahe.
Der FPÖ-Bezirksobmann von Tulln, Heinrich Pegler, stärkt seinem Kollegen indes den Rücken. Von der Rücktrittsforderung des Bürgermeisters halte Pegler nichts. "Wer im Glashaus sitzt, sollte mit Kritik eher vorsichtig sein", so der Bezirksobmann. Damit spielte er auf umstrittene Grundstücksgeschäfte des ÖVP-Ortschefs an.
Und was sagt der Hauptdarsteller in der Causa? Der FPÖ-Lokalpolitiker habe sich bereits für sein "völlig inakzeptables Verhalten" persönlich entschuldigt. Er wolle seine Aktion "nicht gutheißen oder gar verteidigen".
Er bedauere, dass er in alkoholisiertem Zustand eine Person körperlich attackiert und damit einen Rettungseinsatz ausgelöst habe.