Medizinisches Wunder

Frau (75) kann dank Zahn im Auge wieder sehen

Eine Kanadierin erhält nach elf Jahren Blindheit ihr Augenlicht teilweise zurück. Die Methode ist spektakulär.
Newsdesk Heute
18.08.2025, 19:15
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Als Gail Lane vor elf Jahren erblindete, glaubte sie nicht mehr daran, je wieder sehen zu können. Doch kürzlich geschah das Unfassbare: Dank eines hochkomplexen chirurgischen Eingriffs hat die 75-jährige Kanadierin aus Victoria in der Provinz British Columbia ihr Augenlicht teilweise zurückerlangt. Die Methode ist ebenso ungewöhnlich wie faszinierend – ihr wurde ein modifizierter Zahn mitsamt Teleskoplinse ins Auge implantiert.

Die Ursache für ihre Erblindung war eine Autoimmunerkrankung, die Narben auf der Hornhaut verursachte und ihr Sehvermögen nach und nach raubte. "Es war beängstigend und traurig. Ich dachte an all die Dinge, die ich plötzlich nicht mehr sehen konnte – vor allem an die Menschen in meinem Leben: meine Familie, Freunde, meinen Hund und meine Katzen", erinnert sich Lane im Gespräch mit dem Sender Global News.

Idee, einen Zahn im Auge zu haben, ist beängstigend

Trotz allem lernte sie, mit der Blindheit zu leben: In ihrer Wohnung bewegte sie sich selbstständig, nutzte auf der Straße einen weißen Stock und verwendete Sprachausgaben sowie Audiogeräte, um im Internet zu surfen. Beim Canadian Institute for the Blind begegnete sie sogar ihrem heutigen Partner Phil – ebenfalls blind.

Vor drei Jahren dann die überraschende Wendung: Ihr Augenarzt erklärte, sie sei für eine seltene Operation geeignet, die ihr Sehen wiederherstellen könnte. "Der Gedanke, einen Zahn im Auge zu haben, war zunächst beängstigend", gibt sie offen zu. Auch die vielen Untersuchungen und Tests seien belastend gewesen. Doch die Hoffnung überwog – und Gail entschloss sich zum Eingriff.

Gail Lane kann heute wieder Gesichter sehen

Im Februar wurde sie gemeinsam mit zwei weiteren Patienten im Mount Saint Joseph Hospital in Vancouver operiert. Sechs Monate später zeigt sich der Erfolg: "Ich beginne, Gesichtszüge zu erkennen – das ist unglaublich aufregend."

Für die Zukunft wünscht sie sich mehr Unabhängigkeit. Sie hofft, bald Spaziergänge unternehmen zu können, ohne sich an den Arm eines Begleiters klammern zu müssen. "Ich freue mich darauf herauszufinden, was ich wieder tun kann. Ich versuche, geduldig zu sein und meinem Gehirn Zeit zu geben, sich auf das neue Sehen einzustellen – denn das ist ein ebenso wichtiger Teil des Prozesses."

Ihr Fazit: "Es war eine lange, lange Wartezeit. Aber es hat sich wirklich gelohnt."

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