Stellen Sie sich vor, Sie könnten ein Kind bekommen – ohne Schwangerschaftsbeschwerden, ohne Geburtsschmerzen, ohne gesundheitliche Risiken. Der ganze Prozess wäre medizinisch überwacht, geplant und sicher. Klingt wie eine Wunschvorstellung - und diese könnte bald Realität werden.
„Die Technologie der künstlichen Gebärmutter ist bereits in einem ausgereiften Stadium.“Dr. Zhang QifengErfinder des Roboters
Die Forscher der Firma "Kaiwa Technology" haben sich dieser Frage gestellt und eine Lösung entworfen. Der sogenannte Humanoid (ein Objekt, das dem Menschen in Form, Verhalten und Struktur ähnelt) soll nämlich nicht nur Eizellen befruchten und austragen können, sondern das Kind sogar gebären.
Dem Roboter soll eine künstliche Gebärmutter eingesetzt werden, die über Schläuche mit Nährstoffen versorgt wird. "Die Technologie der künstlichen Gebärmutter ist bereits in einem ausgereiften Stadium", sagte der Erfinder Dr. Zhang Qifeng von "Kaiwa Technology" auf der chinesischen Plattform "Duoyin". In der Vergangenheit konnten bereits zu früh geborene Lämmer in einem künstlichen Fruchtwassersack heranwachsen – sie entwickelten sich normal, nahmen zu und bekamen sogar Wolle.
Der nächste Schritt wäre, den Embryo in den künstlichen Roboterbauch zu übertragen. Doch wie genau Eizellen und Spermien zuvor ins System gelangen sollen, ist laut der britischen Daily Mail bislang noch nicht geklärt. Die Forscher überlegen daher, dass echte Männer mit dem Roboter schlafen sollen und diesen schwängern.
Die Idee rief in China unterschiedliche Reaktionen hervor. Einerseits sprechen Kritiker des Projekts von einem ethischen Albtraum und das dem Kind dadurch die mütterliche Bindung genommen werde. Weiters stellt sich die Frage, wie die Eizellen bei unfruchtbaren Frauen beschafft werden sollen und ob dieser Eingriff in die Natur zu weit gehe. Andererseits sehen Befürworter die Chance, Frauen körperliche Belastungen einer Schwangerschaft zu ersparen und unfruchtbaren Paaren ein Kind zu ermöglichen.
Der erste Prototyp soll nächstes Jahr auf den Markt kommen und in etwa 13.000 Euro kosten. Sollte alles wie geplant verlaufen, könnte der Humanoid eine große Rolle in Chinas Familienpolitik einnehmen. Im zweitbevölkerungsreichsten Land der Erde stieg die Unfruchtbarkeitsrate auf 18 Prozent und einige Provinzen übernehmen inzwischen die Kosten für künstliche Befruchtungen, um dem Bevölkerungsrückgang entgegenzuwirken.