Gesundheit

Frau verkauft ihre Muttermilch an Bodybuilder

Jungmama Mila De'brito aus Großbritannien macht mit ihrer Muttermilch gutes Geschäft. Knapp 12.000 Euro hat sie bisher damit verdient.

Sabine Primes
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Eigentlich sind Muttermilch-Spenden für Frühchen gedacht, oder wenn Mütter selbst nicht genug Milch bilden, um ihr Baby voll stillen zu können.
Eigentlich sind Muttermilch-Spenden für Frühchen gedacht, oder wenn Mütter selbst nicht genug Milch bilden, um ihr Baby voll stillen zu können.

Wie so viele neue Trends kommt auch dieser mal wieder aus den USA: Viele Kraftsportler glauben seit langem, dass die Nährstoffe in der Muttermilch zum Aufbau von Muskelmasse beitragen können. Offensichtlich gehen Fitnessfans davon aus, dass Muttermilch Babys groß und stark macht - dann müsste es ja auch bei Erwachsenen funktionieren.

Theorie und Praxis

Nur leider ist es in der Praxis nicht so einfach wie es klingt. Muttermilch enthält zwar Wachstumshormone, die sind aber in erster Linie nicht für den Aufbau von Muskeln bestimmt. Um überhaupt eine Wirkung zu erzielen, müssten Sportler schon sehr große Mengen davon trinken. Da empfiehlt es sich doch mehr, zum Protein-Shake zu greifen.

Allerdings hat der Konsum für Erwachsene auch keine schädlichen Folgen, erklärte die Krankenschwester und Muttermilchexpertin Emily Pease "Komo News". "Es gibt aber auch keinen Beweis, dass es Vorteile hat, wenn erwachsene Menschen Muttermilch trinken", so Pease weiter.

Ein Risiko gibt es doch

Einziger Risikofaktor: Wird die Spende nicht überprüft, weiß man nichts über den Gesundheitszustand der Mutter bzw. Medikamenteneinnahme. Denn all das sammelt sich natürlich auch in der Milch. Das Risiko scheinen die Bodybuilder aber problemlos einzugehen – sofern sie es überhaupt bedenken. Und natürlich lockt so ein Angebot auch Fetischisten an. Siehe: Frau stillt ihren Freund und fühlt sich dadurch "sexy".

"Wie? Warum? Ich will auch!"

Es dauerte nicht lange, bis sich auf Milas Post andere Frauen – zu Wort meldeten. "Oh mein Gott, ich kriege nicht genug in die Flasche für eine Mahlzeit, geschweige denn für den Verkauf, ich bin neidisch." Andere fragten, wie sie so viel Geld mit ihrer Muttermilch verdient habe und wollten ihr Geheimnis wissen. Doch die Mutter hält dicht und gibt keine weitere Information preis. 

Für Frühchen sind die Muttermilchspenden am wichtigsten, wenn deren Mütter nicht stillen können oder dürfen. Die Milch schützt den empfindlichen Darm und die Lunge der Neugeborenen. 
In Wien können Stillende ihre Muttermilch an Humanmilchbanken (zB. in der Klinik Floridsdorf oder St. Josef Krankenhaus) spenden. Milch können Mütter mit Babys unter sechs Monaten spenden. Danach verändert sich die Milch und ist für die Milchbank nicht mehr brauchbar.
Auch diese Facebook-Gruppe informiert: Humanmilchbank Wien
Generell gilt: Das Corona-Virus wird nicht über die Muttermilch übertragen!