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Fuchs: "Alaba im Mittelfeld besser aufgehoben!"

Der Ex-Teamkapitän spricht! Christian Fuchs über Franco Fodas Teamchef-Bestellung und wo David Alaba für Österreich spielen soll.

Heute Redaktion
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Bild: GEPA-pictures.com

Der Ex-Teamkapitän ist am Wort – und er hat einiges zu sagen.

Christian Fuchs beendete nach der verpatzten Fußball-EM in Frankreich recht überraschend seine Teamkarriere und hinterließ links in der Verteidigung eine Mega-Baustelle.

Ein schwerer Schlag für das ÖFB-Nationalteam und den damaligen Teamchef Marcel Koller. Der konnte das entstandene Loch nie wirklich stopfen und stolperte auch über die dadurch entstandene Positionsdiskussionen mit Superstar David Alaba.

Leicester-Legionär Christian Fuchs hat im Interview mit DAZN eine klare Meinung zum ÖFB-Ja zu Franco Foda und er verrät, wo David Alaba für ihn am stärksten ist.

"Heute" bringt die besten Auszüge des Gesprächs.

Fuchs über die Qual der Wahl, wo Alaba spielt:

"Zum Glück ist das nicht meine Entscheidung. Franco Foda hat es richtig gesagt: Je nach dem was das Spiel verlangt, wird ein Plan entwickelt. Wo Foda dann denkt, dass David am besten aufgehoben ist, da wird er auch spielen. David ist sehr wertvoll fürs Mittelfeld und auch torgefährlich. Als linker Verteidiger hat er nicht unbedingt die Möglichkeit, diese Offensiv-Qualitäten zu zeigen. Aber das ist nicht meine Entscheidung. Für mich ist er im Mittelfeld aber besser aufgehoben. Als ich gespielt habe, war ich froh, dass er im Mittelfeld auflief.Weil er einfach das Spielverständnis dafür hat."

Fuchs über Neo-Teamchef Franco Foda:

"Ich kenne Franco Foda schon sehr lange. Zwar nicht persönlich, aber als ich in der Bundesliga gespielt habe, war er schon Trainer bei Sturm Graz. Er hat immer guten Fußball spielen lassen. Jetzt ist es genauso wie mit jedem anderen Trainer. Die ersten Spiele werden zeigen, in welche Richtung es geht. Ich denke, dass er von der Art und Weise wie er spielen lässt, gut zum österreichischen Nationalteam passen kann. Man muss ihm die Zeit geben, sein System zu finden. Seine Philosophie an die Spieler ranzubringen. Obwohl man beim Nationalteam nie viel Zeit hat. Da muss er sehr schnell arbeiten. Und die Jungs müssen sehr schnell verstehen und brauchen Eigeninitiative, um zu lernen. Ich finde die Entscheidung okay, aber mehr kann ich dazu nicht sagen, weil ich nicht mehr involviert bin. Seit ich beim Nationalteam draußen bin, bin ich zum Österreich-Fan geworden."

Fuchs über den schmutzigen ÖFB-Abschied von Koller:

Im Fußball vergisst man immer sehr schnell, was passiert ist, welche Erfolge man gehabt hat. Man lebt als Spieler im Hier und Jetzt. Die Mehrheit der Fans hat vergessen, was wir mit Marcel Koller erreicht haben. Als er übernommen hat, waren wir weit abgeschlagen in der Weltrangliste. Welche Entwicklung wir in den letzten sechs Jahren unter ihm gemacht haben, das muss man schon unterstreichen. Das war sehr gute Arbeit. Man hat Marcel Koller wirklich sehr viel zu verdanken. Jetzt wird man einfach sehen, ob die Arbeit weitergeführt wird, oder ob wieder alles über den Haufen geworfen wird. Österreich hat jetzt einen guten Stand mit sehr vielen guten, jungen Spielern die nachkommen. Es ist wichtig, Kontinuität reinzubekommen und nicht alles über den Haufen zu werfen. Verschiedene Trainer haben verschiedene Ansichten. Aber wenn man dann am Stamm festhält, dann denke ich, dass wir auch in der nächsten Qualifikation wieder gut dabei sein werden."

Fuchs über das größte ÖFB-Talent derzeit:

"Ich möchte nicht sagen, dass der eine oder der andere mein Nachfolger ist. Aber wir haben auf jeden Fall eine sehr gute Jugend, die keiner Nation nachsteht. Ich denke da zum Beispiel an Michael Gregoritsch. Als ich bei Mattersburg anfing, war er acht Jahre alt und sein Vater Werner Gregoritsch mein Trainer. Damals war Michael ein junger Bua. Dass ich ihn jetzt in der Bundesliga sehe, taugt mir extrem. So etwas zeigt mir, dass ich schon sehr lange dabei bin und dass in Österreich sehr viel Potenzial vorhanden ist. Es ist echt kein Geheimnis mehr, dass wir eine gute Jugendarbeit haben und sich viele im Ausland etablieren."

(red)