Im Play-off zur Conference League müssen die Hütteldorfer gegen den ungarischen Vertreter ETO Györ allerdings eine 1:2-Niederlage aus dem Hinspiel drehen. Im ausverkauften Weststadion braucht es einen Sieg, am besten mit zwei Treffern Differenz, dann erspart sich Grün-Weiß die Verlängerung.
Rapid, Viertelfinalist der Vorsaison, hätte bei einem Aufstieg in die Ligaphse des dritten europäischen Wettbewerbs das Startgeld in der Höhe von 3,17 Millionen Euro sicher. Pro Sieg würde es weitere 400.000 Euro geben, für ein Unentschieden immerhin noch 133.000 Euro. Um den Aufstieg auch tatsächlich zu erreichen, brauche es "Vollstoff", wie Coach Peter Stöger vor dem Heimspiel gegen die Ungarn klarmachte, auf die Stärke seiner Mannschaft und die Stimmung im grün-weißen Fußball-Tempel vertraute.
Sollte es Rapid tatsächlich in die Ligaphase schaffen, würde auch eine beängstigende Serie zu Ende gehen. Denn seit der Einführung des neuen Bundesliga-Formats in der Spielzeit 2018/19 hat es noch nie der Bundesliga-Verein in den europäischen Hauptbewerb geschafft, der zuvor das Europacup-Play-off in der heimischen Liga bestreiten musste. Rapid, eigentlich Fünfter der abgelaufenen Saison, setzte sich in den Entscheidungsspielen um das letzte rot-weiß-rote Ticket nach einer 1:3-Niederlage beim LASK noch mit 3:0 durch und fixierte den internationalen Startplatz.
Zuvor haben es sechsmal österreichische Vereine versucht und sind sechsmal frühzeitig ausgeschieden. So waren Austria Wien 2024 gegen Ilves Tampere aus Finnland und 2023 gegen Legia Warschau aus Polen, Grün-Weiß 2022 gegen Liechtenstein-Klub Vaduz, wieder die Austria 2021 gegen Breidablik Kopavogur aus Island, Hartberg 2020 gegen Piast Gliwice aus Polen und Sturm Graz 2019 gegen Haugesund aus Norwegen gescheitert – beinahe ein "Fluch".
Doch genau diesen kann Raid nun brechen. Coach Stöger hatte die bisher vernichtende Statistik der Bundesliga-Play-off-Sieger selbst angesprochen, meinte schmunzelnd zu einem möglichen Aufstieg der Hütteldorfer: "Dann habt ihr eine neue Statistik, die ihr angehen könnt."
