Mitten in der Nacht, direkt vorm Grazer Nachtclub Mausefalle, kam es zum skurrilen Aufeinandertreffen zweier Fußballer. Erst ließ einer von ihnen die Hosen runter – wortwörtlich –, dann krachte es ordentlich.
Ein 32-jähriger Kicker musste sich jetzt wegen schwerer Körperverletzung vor Gericht (Straflandesgericht Graz) verantworten. Der Grund: Ein angetrunkener Lokalrivale provozierte ihn mit freigelegtem Geschlechtsteil. Laut Zeugenaussagen hatte der Mann bereits öfter mit dieser "Tradition" angegeben: "Ich hab das schon zweimal gemacht", meinte er laut Kleine Zeitung vor Gericht.
Was der Angeklagte befürchtete: Dass er angepinkelt wird. Was er tat: zuschlagen. Die Folge: eine Daumenverletzung beim Opfer, die als "schwer" eingestuft wurde. "Zur Seite gehen wäre eh besser gewesen", musste der Angeklagte vor Richter Andreas Rom einräumen.
Trotz allem versöhnten sich die beiden Fußballer nach dem Vorfall. "Vorher hab ich ihn gar nicht gekannt. Seither sind wir per du", so der Angeklagte. Und auch bei der Geldfrage zeigte er Größe: Statt der fälligen 1.400 Euro bot er freiwillig 3.000 Euro an.
Wirklich vorbei ist die Geschichte aber erst mit dem Urteil: 1.800 Euro Geldstrafe (unbedingt), dazu sechs Monate bedingte Haft. Mit auf den Weg gab’s vom Richter noch einen trockenen Ratschlag: "Egal, wer Ihnen in Zukunft was auch immer vors Gesicht hält – schauen Sie, dass Sie Ihre Hände im Griff haben."
