Leser

"Ganzes Gehalt nur für Energie":Bauernladen vor Kollaps

Die Teuerungen bei Energie treiben nicht nur Privathaushalte, sondern auch so manche Betriebe in die Enge. Das zeigt nun ein Fall aus der Steiermark.

Nicolas Kubrak
Die Stromrechnung lässt Christine P. (40), Betreiberin der "Bauern Pantscherei" verzweifeln.
Die Stromrechnung lässt Christine P. (40), Betreiberin der "Bauern Pantscherei" verzweifeln.
Leserrpeorter

Immer mehr Menschen stehen wegen der aktuellen Energiekrise und den einhergehenden Teuerungen bei Gas und Strom am finanziellen Abgrund. Viele müssen bangen, ob sie die Jahresabrechnung überhaupt stemmen können – wie zum Beispiel eine Hortbetreuerin aus St. Valentin, die acht Monatsgehälter für Strom und Gas aufwenden muss – "Heute" berichtete. Ähnlich hart hat es Johann R. erwischt, der nun vier Mal mehr für seine Stromrechnung brennen muss –  "Heute" beschrieb auch diesen Fall.

"Nagen an Existenz"

Die Teuerungen bringen auch so manche Betriebe ins Wanken – wie zum Beispiel einen kleinen Bauernladen im Steirischen Vasoldsberg bei Graz. "Die Bauern Pantscherei" ist ein regionaler Lebensmittelladen, der auf kurze Transportwege, artgerechte Tierhaltung und biologischen Anbau setzt – man möchte den ökologischen Fußabdruck so niedrig wie möglich halten, wie der Betrieb auf seiner Homepage schreibt. 

"Wir nagen an der Existenz", sagt ein bedrückter Martin P. im Gespräch mit "Heute". Gemeinsam mit seiner Frau, Christine (40), die den Kleinbetrieb seit November 2019 leitet, stehen sie aufgrund der Mega-Teuerungen vor dem kompletten Kollaps. Vor allem die Stromrechnung macht den beiden zu schaffen.

Familie P. muss heuer fast das Vierfache für Strom zahlen.
Familie P. muss heuer fast das Vierfache für Strom zahlen.
Leserrpeorter

"Ganzes Gehalt für Energie"

Noch im Vorjahr zahlte Christine für die "Pantscherei" 400 Euro monatlich für Strom. Am Mittwoch erhielt sie die Abrechnung für 2022 – und konnte ihren Augen nicht trauen. "Trotz 9.000 Euro bezahlter Rechnungen fordert unser Stromanbieter 2.180 Euro Nachzahlung. Vorschreibung beträgt ab sofort 1.556 Euro monatlich – Einfach ein Wahnsinn, was mit den hart arbeitenden Menschen gemacht wird", so die Familie gegenüber "Heute". "Das gesamte Gehalt meiner Frau geht nur für Energie", beschwert sich Martin. 

Bist du auch von den Teuerungen betroffen? Dann schick uns deine Strompreis- oder Gas-Rechnung unter der Nummer 0670 400 400 4 und kassiere 50 Euro für dein Foto in der Tageszeitung oder dein Video auf Heute.at!

Familie denkt an Schließung

Ob "Die Bauern Pantscherei" diesen Energie-Horror stemmen kann? "Wir sind ernsthaft am Überlegen, ob wir die Rollbalken runterlassen sollen", betrauert Martin P. im Gespräch. "Es bleibt einfach 0 übrig", antwortet er auf die Frage, ob sich der Betrieb des kleinen Ladens noch rentiere. Vor allem, weil die Familie P. die Teuerungen nicht auf alle Produkte übertragen habe, um das Klientel nicht abzuschrecken, lautet die Erklärung.

1/64
Gehe zur Galerie
    <strong>26.04.2024: Barometer-Beben! Neue Konkurrenz für FP-Chef Kickl.</strong> Enges Rennen im April-Barometer von <em>"Heute"</em>: Vier Parteichefs haben exakt dieselben Zustimmungswerte. <a data-li-document-ref="120033420" href="https://www.heute.at/s/barometer-beben-neue-konkurrenz-fuer-fp-chef-kickl-120033420">Bier-Chef Wlazny wird auf Platz 1 ausgewiesen &gt;&gt;&gt;</a><a data-li-document-ref="120033251" href="https://www.heute.at/s/kein-auto-kein-haus-so-lebt-rene-benko-120033251"></a>
    26.04.2024: Barometer-Beben! Neue Konkurrenz für FP-Chef Kickl. Enges Rennen im April-Barometer von "Heute": Vier Parteichefs haben exakt dieselben Zustimmungswerte. Bier-Chef Wlazny wird auf Platz 1 ausgewiesen >>>
    Denise Auer, Helmut Graf