Wien

Gastreffen: So stürmten Aktivistinnen Champagner-Dinner

Klimaschützer mischten sich im Hotel Mariott unter die Teilnehmer, gelangten auf das geheime Abschluss-Dinner im Palais Ferstel. So lief der Coup ab!

Thomas Peterthalner
Klima-Aktivistinnen stürmten Dinner im Wiener Palais Ferstel.
Klima-Aktivistinnen stürmten Dinner im Wiener Palais Ferstel.
Screenshot Twitter

Zwei Aktivistinnen der Gruppe "We smell Gas" störten Dienstagabend das Champagner-Dinner der European Gas Conference im noblen Palais Ferstel in der Wiener Herrengasse. Als das Abendessen begann, standen plötzlich zwei Klimaschützerinnen auf und liefen im Saal herum. "Während Sie Milliardengeschäfte aushecken, können sich die Leute nicht leisten, ihre Häuser zu heizen oder ihre Familien zu ernähren. Sie füllen Ihre Taschen, zu welchem Preis?", rief eine vermutlich britische Aktivistin. Eine zweite Klimaschützerin schwenkte ein Transparent, die Aktion dauerte nur wenige Sekunden. Auf einem Video ist zu sehen, wie die Frauen sofort von Securitys gestellt und abgeführt werden. Weitere Aktivisten filmten die Aktion, sie wurden ebenfalls Richtung Hintereingang abgeführt. 

Wie konnte das passieren?

Doch wie schafften es die beiden Frauen und ihre Begleiter auf das geheime und gut gesicherte Champagner-Dinner im Palais Ferstel zu kommen? Die Klimaschützer erzählen auf Twitter, wie ihnen der Coup gelang: Zuerst waren die Mitglieder angeblich stundenlang verdeckt auf der Tagung im Hotel Marriott, mischten sich unter die Teilnehmer. Als die Energie-Manager in Bussen zu der geheimen Dinner-Location gefahren wurden, dürfte den Securitys ein Fehler passiert sein: Die Aktivistinnen wurden vermutlich für Mitarbeiterinnnen gehalten. "Bei der Ankunft gab es Champagner für die Manager", berichtet die Gruppe auf Twitter. "Bei dem Empfang wurde angestoßen, überwacht von Sicherheitskräften." Wenig später begann das Abendessen – und auch die Protestaktion.

Gruppe kam extra nach Wien

Die Gruppe "We smell Gas" hat eine in Belgien registrierte Homepage. "Unsere Mission ist es, die Interessen der Unternehmen und die kolonialen Beziehungen, die der Förderung fossiler Gase und der Wasserstoffproduktion in der EU zugrunde liegen, aufzudecken und zur Rechenschaft zu ziehen. Unsere Taktiken umfassen Recherche, Filmemachen, kreative Medien und rechtliche Störmaßnahmen", ist auf der Seite zu lesen. 

1/59
Gehe zur Galerie
    <strong>07.05.2024: 1.000 Euro Strafe, weil Kranker mit dem Auto fuhr</strong>. Niko W. (37) bekommt Cannabinoid-Tropfen ärztlich verschrieben. Bei einer Polizei-Kontrolle wurde THC festgestellt – <a data-li-document-ref="120034990" href="https://www.heute.at/s/1000-euro-strafe-weil-kranker-mit-dem-auto-fuhr-120034990">nun muss er Strafe zahlen.</a><a data-li-document-ref="120034990" href="https://www.heute.at/s/1000-euro-strafe-weil-kranker-mit-dem-auto-fuhr-120034990"></a>
    07.05.2024: 1.000 Euro Strafe, weil Kranker mit dem Auto fuhr. Niko W. (37) bekommt Cannabinoid-Tropfen ärztlich verschrieben. Bei einer Polizei-Kontrolle wurde THC festgestellt – nun muss er Strafe zahlen.
    Getty Images, Sabine Hertel, zVg