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Gefährliche Sicherheitsmängel bei neuen E-Bikes

Ernüchterndes Ergebnis eines aktuellen VKI-Tests: Fünf von zwölf getesteten Markenrädern mit Elektromotor wiesen gravierende Sicherheitsmängel auf.

Christine Scharfetter
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E-Bikes sind auf dem Vormarsch, doch nicht jedes noch so teure Gerät ist auch ein sicheres Gefährt, wie ein aktueller VKI-Test zeigt
E-Bikes sind auf dem Vormarsch, doch nicht jedes noch so teure Gerät ist auch ein sicheres Gefährt, wie ein aktueller VKI-Test zeigt
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Fahrräder mit Elektromotor liegen im Trend: Mittlerweile ist bereits jedes dritte in Österreich verkaufte Rad ein E-Bike. Tendenz steigend. Zu Beginn der Radsaison hat der Verein für Konsumenteninformation (VKI) zwölf E-Bikes, die für einen Richtpreis zwischen 2.300 Euro und 3.500 Euro erhältlich sind und damit einem höheren Preissegment angehören.

Geprüft wurden die Räder sowohl im Labor (20.000-Kilometer-Dauertest, Schadstoffe, Brandsicherheit, etc.) als auch in einem ausführlichen Praxistest. Vier von zwölf E-Bikes machten dabei eine „gute“ Figur, während bei fünf Rädern gröbere Sicherheitsmängel festgestellt wurden.

Zwei der teuersten Räder im Test, von Kalkhoff und Kettler, bestanden die Standardprüfung zur Brandsicherheit nicht und wurden mit „nicht zufriedenstellend“ bewertet. Bei drei weiteren Rädern wurden nach der Dauerprüfung Anrisse festgestellt. Sie erhielten ein „weniger zufriedenstellend“.

Im Rahmen des Tests wurden damit gesamt vier „gut“, drei „durchschnittlich“, drei „weniger zufriedenstellend“ und zwei „nicht zufriedenstellend“ vergeben.

Anrisse und Brandgefahr

Im Praxistest konnten die getesteten E-Bikes in vielfacher Hinsicht überzeugen: ob nun in puncto Reichweite, Fahrverhalten oder Komfort. Obwohl auch hier bereits in manchen Bereichen, etwa der Fahrstabilität oder der Verarbeitung, größere Unterschieden festgestellt werden konnten, wurden die gravierenden Mängel einiger E-Bikes erst im Labor offenkundig.

Bei mehreren Rädern wurden nach dem Dauertest über 20.000 Kilometer Anrisse festgestellt, und zwar bei Qwic am Steuerrohr, bei Fischer an der Sattelstützenklemmung und bei Flyer am Rahmenrohr im Bereich der Akkuaufnahme. Diese drei Räder erhielten folglich nur eine „weniger zufriedenstellende“ Bewertung.

Verwendung dringend abgeraten

Zu Anrissen kam es weiters an der Sattelstütze des Kalkhoff-Rades mit der Typenbezeichnung Endeavour 5.S Move. Dieses E-Bike offenbarte aber ein noch schwerwiegenderes Problem: Es fiel, ebenso wie das Kettler Paramount 10G, bei der Standardprüfung zur Brandsicherheit durch. Bei Kalkhoff geriet das Steckergehäuse am Ladegerät in Brand, bei Kettler jenes beim Akku.

Vom Kauf oder der Verwendung eines dieser beiden Räder rät der VKI daher dingend ab.

Die ausführlichen Testergebnisse sowie eine ergänzende Erhebung zu E-Bike-Versicherungen gibt es ab dem 28.5. in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift "Konsument" und ab sofort auf www.konsument.at.