Österreich

Geigerzähler, Jod – Österreicher befürchten Atomkrieg

Der Krieg in der Ukraine und Drohungen aus Moskau sorgen sogar in Österreich für Beunruhigung. Einige "Prepper" bereiten daher ein Atom-Szenario vor.

Christian Tomsits
Teilen
Das Gesundheitsministerium warnt nun vor der selbstständigen Einnahme von Jod-Tabletten.
Das Gesundheitsministerium warnt nun vor der selbstständigen Einnahme von Jod-Tabletten.
Eibner / EXPA / picturedesk.com

Wasser, Nahrungsreserven, Notfall-Ausrüstung und Survival-Kits haben sogenannte Prepper schon längst eingelagert. Die Kreise der Leute, die sich auf Krisen aller Art vorbereiten, organisieren sich auch in Österreich hauptsächlich im Internet.

Blackout, AKW-Unfall, Atombombe

Seit dem Krieg in der Ukraine ging der Fokus von der Blackout-Vorsorge oder drohender Nahrungsknappheit vermehrt auf noch bedrohlichere Szenarien über. Neben der zunehmenden Angst und Sorge um Lieferengpässen bei Gas, bereiten sich nun erste Mitglieder auf mögliche austretende Strahlung durch AKW-Unfälle vor oder rüsten sich sogar gleich für einen atomaren Krieg aus.

Jod-Tabletten und Geigerzähler

Dadurch landeten Kaliumiodid-Tabletten vermehrt auf Einkaufslisten, auch legten sich einige Mitglieder diverser Gruppen Geigerzähler zum selbstständigen Messen von Strahlung in der Luft zu – man schenkt öffentlichen Stellen wenig Vertrauen. Die Strahlenwerte liegen in Österreich aktuell übrigens völlig normal je nach Region zwischen 70 und 200 Nanosievert pro Stunde (nSv/h) und können jederzeit hier auf der Seite des Verkehrsministeriums eingesehen werden. Indes warnte das Gesundheitsministerium bereits mehrfach vor der selbstständigen Einnahme von Jod-Tabletten.

Auch ein eigener Geigerzähler sei in den wenigsten Fällen sinnvoll. So müsste man für ein gutes Gerät auch gutes Geld investieren und sich zudem wirklich vertiefend mit der Materie auseinandersetzen und auskennen, so der Wiener Physiker Werner Gruber.

Letzter Ausweg Flucht?

Sollte es tatsächlich zum Weltkrieg kommen, überlegen erste Mitglieder bereits sich als letzte Option mit Sack und Pack zu Fuß oder mit einem Wohnmobil in die Schweiz abzusetzen, da sie sich nur dort vor einer akuten Gefahr sicher fühlen. Bei anderen Mitgliedern erntet solch ein Vorschlag nur Spott. Sollte es zum Atomkrieg kommen, wäre eine Flucht völlig aussichtslos, da sowieso alles dem Erdboden gleichgemacht würde.

Experten sehen keine Gefahr

Seriöse Experten schätzen die Gefahr eines Krieges in Österreich oder den Einsatz von Atomwaffen im Ukraine-Krieg als absolut unwahrscheinlich ein. Viel wahrscheinlicher sei in Österreich weiterhin ein Blackout-Szenario, auf das es auch durchaus sinnvoll sei sich ausreichend vorzubereiten. Wie erfährst du hier.

1/4
Gehe zur Galerie
    Hygieneartikel, 1000g Nudeln, 18l Wasser, 500g Gries,...
    Hygieneartikel, 1000g Nudeln, 18l Wasser, 500g Gries,...
    Denise Auer