Eigentlich wollte Matthias Freundin Laura nur einen netten Abend im Wiener Volksgarten verbringen, ausgelassen feiern und ihre Freunde treffen, doch der Abend verwandelte sich zum Albtraum. Der 24-Jährigen wurde die Geldbörse mitsamt Inhalt gestohlen. Wie sie um 04:30 Uhr von der Innenstadt in den 21. Bezirk kommen sollte, wusste sie nicht.
Nachdem Laura genug vom Party machen hatte und nach Hause wollte, fiel ihr auf: Das Portemonnaie ist weg. Wie sie den Weg nach Floridsdorf bewältigen sollte, wusste die Wienerin nicht. Zur Fuß wäre sie immerhin rund eineinhalb Stunden unterwegs gewesen.
"Meine Freundin ist Epileptikerin, sie hatte am selben Tag sogar einen Anfall", erklärte ihr Freund Matthias. Alleine den langen Fußweg anzutreten wäre riskant gewesen.
Vier Taxifahrer sprach die junge Wienerin also vor dem Volksgarten an – fragte jeden, ob er sie ausnahmsweise gratis nach Hause bringen könnte, doch Fehlanzeige. Keiner der Chauffeure ließ sich erweichen. Laura war mit den Nerven schon fast am Ende, als ein Taxifahrer sie dann doch noch mitnahm. "Ich habe ja gesagt. Die Menschlichkeit ist nicht gestorben und in solchen Zeiten wie diesen, wo öfters Vergewaltigungen vorkommen, könnte ich das nicht riskieren", erzählt der Taxifahrer Ali P. "Heute". Der 37-Jährige ist auszublidender Krankenpfleger, hätte im Notfall sogar bei einem Epilepsieanfall helfen können.
"Ich bin sehr dankbar, dass es solche tollen Taxifahrer noch gibt", so Matthias zu "Heute". Normalerweise kostet eine Fahrt um die 30 Euro, in den frühen Morgenstunden womöglich sogar noch mehr. Rund eine halbe Stunde chauffierte der Mann Laura also gratis durch Wien.