"Bis zu 40 % kleiner"

Gemeindebau-Mieter beklagen "geschrumpfte Fenster"

Der Gemeindebau in der Hochwassergasse 60 wird saniert, kleinere Fenster verbaut. Mieter und FPÖ sind sauer. Wiener Wohnen verteidigt den Schritt.
29.12.2025, 05:30
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Bis Ende 2026 soll der in den 1960er-Jahren errichtete Gemeindebau in der Hochwassergasse 60 (Liesing) fertig saniert sein. Doch schon jetzt regt sich Unmut bei den Mietern: "Bei der ersten Mieterinformation hat man uns hoch und heilig versprochen, dass alles gedämmt wird und pipapo – aber sonst bleibe alles wie gehabt. Aber die Fenster sind viel kleiner", fühlt sich Margarete Bachmann-Unger (73) getäuscht.

Eine Unterschriftenliste aller betroffenen Mieter sei von Wiener Wohnen bisher nicht beantwortet worden, so die Wienerin beim Lokalaugenschein zu "Heute". Auch Mieterin Manuela Bieringer (52) ist ungehalten. Ihr sei sogar unterstellt worden, an Schäden des Mauerwerks schuld zu sein.

FPÖ ortet "handfesten Skandal"

"Die Verkleinerung der Fenster um bis zu 41 % ist ein handfester Skandal, dies muss Konsequenzen haben", fordert Wohnbau-Ombudsmann Michael Niegl (FPÖ). Er ortet Probleme bei der Ausschreibung und stellte eine Anfrage an Wohnbaustadträtin Kathrin Gaál (SPÖ). Die Mieter seien von Wiener Wohnen "abgeschasselt", ihre Bedürfnisse nicht ernst genommen worden.

In der Anfrage an die Wohnbaustadträtin heißt es: "Die Verringerung der Fenstergröße übersteigt dabei deutlich jede Geringfügigkeitsgrenze, da die Fenstergröße bis zu 41% der ursprünglichen Größe verringert wurde. Dies stellt eine deutliche Verringerung des Lichteinfalles dar und gereicht den Mieten zum Nachteil." Und die FPÖ will von Gaál wissen: "Welche rechtlichen Schritte gedenken Sie nun gegen die Firma zu ergreifen, um den Schaden, der Wiener Wohnen, als auch den Mieter entstanden ist, auszugleichen?"

So erklärt Wiener Wohnen die Lage

Die neuen Fenster seien "um eine Spur kleiner", durch eine andere Bauweise würde die Optik täuschen, so Wiener Wohnen: "Uns ist bewusst, dass die neuen Fenster optisch anders wirken und bei manchen den Eindruck erwecken können, deutlich kleiner zu sein. Das liegt unter anderem daran, dass sie nun an der Außenkante des Mauerwerks montiert sind, nicht mehr mittig wie früher. Auch das dickere Rahmenprofil, die abgeschrägten Laibungen, tiefere Fensterbänke und die neuen Außenrollläden tragen zur veränderten Wahrnehmung bei. Tatsächlich sind die Fenster um eine Spur kleiner, im Rahmen der energetischen Sanierung ist dies aber notwendig."

Sanierung spare bis zu 80 % Heizwärmebedarf

Durch die neue Wärmedämmung der Fassade und die neuen Fenster könne der Heizwärmebedarf "um bis zu 80 % gesenkt werden". Das bedeute deutlich niedrigere Heizkosten. "Auch im Sommer sorgt der außenliegende Sonnenschutz an den neuen Fenstern für spürbare Entlastung – die Hitze in den Wohnungen wird deutlich reduziert", so Wiener Wohnen.

Alle Mieter seien vor Baustart "umfassend" informiert worden, ein Infocontainer stünde jeden Montag von 15 bis 18 Uhr als direkte Anlaufstelle bei Fragen zur Verfügung. "Unser Ziel ist es, das Wohnen in der Hochwassergasse 60 nachhaltig angenehmer und zukunftssicher für die Mieterschaft zu gestalten", so eine Wiener-Wohnen-Sprecherin abschließend.

{title && {title} } ck,DH, {title && {title} } Akt. 29.12.2025, 09:22, 29.12.2025, 05:30
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