In einem Gemeindebau in Wien-Donaustadt kam es vor Kurzem zu einem Brand, den ein Mieter absichtlich gelegt haben soll. Die Bewohner, darunter 15 Kinder, gerieten in Panik – die Nachbarschaft ist seitdem in Aufruhr. Nach den Beschwerden reagierte jetzt Wiener Wohnen.
Wie Wiener Wohnen auf Nachfrage bestätigt, ist die Hausverwaltung mit dem Fall nicht erst seit gestern vertraut. Bereits im Jahr 2023 gab es Beschwerden über den betreffenden Mieter – damals sogar mit einer Unterschriftenliste von Anrainern. Wiener Wohnen übergab den Fall an das Nachbarschaftsservice "Wohnpartner" in der Hoffnung, dass sich das Zusammenleben beruhigt. Doch der Erfolg hielt nur vorübergehend: Bis zum 9. Juni 2025 herrschte Stille, danach ging der Ärger wieder los.
Aufgrund der neuerlichen Meldungen über Lärm, Bedrohungen und das "unleidliche Verhalten" reagierte Wiener Wohnen jetzt entschlossen: Die Grätzlpolizei wurde eingeschaltet, um die Sicherheit der anderen Mieter zu gewährleisten.
Doch damit nicht genug: Wiener Wohnen bringt nun vor Gericht einen Antrag auf Kündigung des Mietverhältnisses ein. Wie es weitergeht, hängt von der Richterentscheidung ab. Es wird damit gerechnet, dass bei einer Kündigung auch psychologische Maßnahmen gegen den Mieter angeordnet werden könnten.
"Es ist davon auszugehen, dass das Gericht im Falle einer Kündigung auch Maßnahmen, die die psychische Gesundheit des Mieters betreffen, anordnen wird", so Wiener Wohnen. Möglich sei laut dem städtischen Wohnservice alles – von der Einschaltung des Psychosozialen Dienstes der Stadt Wien bis zur Einsetzung eines Erwachsenenvertreters.
Was jetzt passiert, entscheidet das Gericht. Die Hoffnung im Grätzl: Dass endlich wieder Ruhe einkehrt – und Kinder wieder unbeschwert im Hof spielen können.