Neben dem Spitalsneubau in Wr. Neustadt (Baustart 2029 geplant, mehr dazu hier) ist auch für die Region Weinviertel langfristig ein neues Klinikum geplant.
"Das LK Weinviertel Südwest wird das moderne medizinische Flaggschiff der Ostregion", heißt es seitens der LGA auf "Heute"-Anfrage. Die Kosten sind noch unklar – ebenso wie der Standort.
Derzeit ist das Land damit befasst, ein Anforderungsprofil für das Spital zu erstellen, dann wird eine Expertenkommission mit der Standortfindung betraut. Ein Rundruf in potenziellen Gemeinden ergab: Das Spital ist schon jetzt heiß begehrt, bringt es doch auch enorme wirtschaftliche Vorteile mit sich.
"Für eine Bezirkshauptstadt ist das ein Jahrhundertprojekt", sagt Hollabrunns Bürgermeister Alfred Babinsky (VP). "Es spricht einiges für Hollabrunn, auch was das geografische Thema betrifft." Im Gemeinderat wurde im März ein Beschluss für eine Konzepterstellung gefasst.
Bereits im November 2024 richtete der Gemeinderat von Stockerau eine Resolution an die Landeshauptfrau: "Besonders aufgrund seiner Lage und der perfekten Verkehrsanbindung" sei Stockerau der "ideale Standort" für das neue Weinviertel-Spital.
Die Stadt Stockerau und deren Bevölkerung ist laut Bürgermeisterin Andrea Völkl (VP) von der Umstrukturierung unmittelbar betroffen, weil unter anderem die mögliche Schließung des Landesklinikums Stockerau – ebenso wie jener in Hollabrunn bzw. in Korneuburg – und eine Zusammenführung der drei Standorte zu einem neuen "Krankenhaus Weinviertel Süd-West" an einem zentralen Standort geplant sind.
"Natürlich wäre Gerasdorf ein geeigneter Standort", sagt Bürgermeister Dietmar Ruf (FP). Ein Bau etwa in der Nähe des Einkaufszentrum G3 könnte infrage kommen und "würde einen enormen Mehrwert für unsere Gemeinde darstellen".
Und weiter: "Ich bin natürlich so weit Realist, um zu wissen, dass es andere Bestrebungen im Bezirk Korneuburg auch gibt. Es gibt drei große Städte im Bezirk (Gerasdorf, Korneuburg Stadt, Stockerau), wo ein Großteil der Einwohner des Bezirks Korneuburg leben. Daher könnte ich zur Not mit einem Kompromiss "in der Mitte", also Korneuburg Stadt, auch leben, jede andere Variante ist für uns nicht akzeptabel."
Dominic Litzka, VP-Bürgermeisterin Wolkersdorf, sagt zum neuen Weinviertel-Spital: "Dazu kann ich zum heutigen Zeitpunkt keine Stellungnahme abgeben, da nach meinem Wissensstand von Seiten der LGA noch nicht mit einer Standortsuche begonnen wurde. Es hat dementsprechend kein Informationsaustausch mit den Kollegialorgangen der Stadtgemeinde Wolkersdorf stattgefunden."
Zurückhaltender gibt sich auch Korneuburgs Stadtchef Christian Gepp (VP), sagt aber auch: "Als Bürgermeister, aber auch als regionaler Mandatar, steht für mich die Versorgung der knapp 100.000 Menschen in unserem Bezirk im Vordergrund."
Und weiter: "Wir begrüßen die Initiative des Landes NÖ sehr, dass in unserer Region die Gesundheitsversorgung verbessert wird. Unsere derzeitigen Spitäler im Bezirk werden in naher Zukunft nicht mehr den Anforderungen einer modernen medizinischen Versorgung entsprechen. Beide Standorte sind mit ihren räumlichen Kapazitäten und dem damit verbundenen Platzangebot für medizinische Betreuung an den Grenzen angelangt. Ein neuer Standort wird damit notwendig werden, um den medizinischen Anforderungen der Zukunft gerecht zu werden."
Der Bezirk Korneuburg – vor den Toren der Weltstadt Wien – zähle zu den wachsenden Regionen Österreichs. Daher sei es auch notwendig, in dieser Region auch medizinische Versorgung weiterzuentwickeln.
Abschließend meint Gepp: "Wir werden mit Expertinnen und Experten im Land und im Bund, mit den ärztlichen und pflegenden Mitarbeitenden, mit den regionalen und lokalen politischen Verantwortlichen sowie mit Vertretern aus dem Gesundheitsbereich in einen intensiven Diskurs gehen, um die beste Versorgung und Erreichbarkeit zu gewährleisten. Wir haben dazu schon in Korneuburg einen internen Prozess auch mit allen politischen Parteien begonnen – Gesundheit ist die wesentliche Frage für die Menschen in unserem Land."