Das Landesgericht Mönchengladbach hat fünf Angeklagte wegen des Betreibens einer Kinderpornografieplattform im Darknet zu Haftstrafen zwischen fünfeinhalb und zehneinhalb Jahren verurteilt, wie ein Sprecher des Gerichts am Montag sagte.
Der Anklage zufolge waren die fünf festgenommenen Männer für den Aufbau und den Bestand der illegalen Plattform unerlässlich. Eine ihrer Aufgaben sei gewesen, dafür zu sorgen, dass die Nutzer bei selbst hergestellten kinderpornografischen Inhalten unkenntlich gemacht würden. Dies sollte eine spätere Strafverfolgung erschweren.
Die Angeklagten sollen zudem selbst Kinderpornografie besessen haben. Das Alter der gezeigten Kinder habe in einzelnen Fällen bei etwa einem Jahr gelegen.
Die Plattform mit dem Namen "Alice in Wonderland" war im September 2024 durch die Behörden vom Netz genommen worden. Bei einem bundesweiten Großeinsatz gegen mehrere Beschuldigte wurden mehr als 1500 Beweismittel beschlagnahmt, darunter Laptops, Rechner und Handys. Der Großeinsatz wurde von der Duisburger Polizei geleitet. Mehrere Beschuldigte wurden festgenommen.
Die Größe der Plattform war nach damaligen Angaben kaum abzuschätzen. Es soll sich laut früheren Angaben um eine der am längsten existierenden Plattformen im Darknet gehandelt haben, die Millionen Bilder und Videos mit Missbrauchstaten an Kindern bereitstellte. Allein bei einem Beschuldigten waren 13,5 Terabyte auszuwerten, was bei einer üblichen Bildgröße einer Menge von mehr als drei Millionen Fotos entspricht. Die Ermittler schätzten, dass die gesamte Datenmenge im Petabyte-Bereich liegen würde.