Wer in die USA reisen will, sollte künftig nicht nur seinen Reisepass parat haben – sondern auch auf sein Gewicht achten. Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump hat die Vergaberegeln für Visa verschärft, und dabei rückt Fettleibigkeit erstmals in den Fokus.
Wie mehrere Medien berichten, können Menschen, die übergewichtig oder an Diabetes erkrankt sind, künftig bei der Beantragung eines US-Visums abgelehnt werden.
Hintergrund ist ein Schreiben des US-Außenministeriums, das Visa-Beamte anweist, die Gesundheit von Antragstellern stärker zu berücksichtigen. Personen, die aufgrund chronischer Erkrankungen oder ihres Alters als potenzielle "öffentliche Last" gelten könnten, riskieren nun eine Ablehnung.
Konkret sollen Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes oder auch Fettleibigkeit in die Bewertung einfließen, da sie laut US-Regierung langfristig teure medizinische Betreuung erfordern könnten.
"Sie müssen die Gesundheit des Bewerbers berücksichtigen", heißt es in dem offiziellen Schreiben. Visa-Beamte sollen prüfen, ob Antragsteller die Kosten für ihre medizinische Versorgung selbst tragen können, ohne staatliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Auch die Gesundheit von Angehörigen, etwa Kindern oder älteren Eltern, soll in die Beurteilung einbezogen werden.
Experten sehen die neuen Richtlinien kritisch. "Die Beamten sind nicht medizinisch ausgebildet und sollten keine Prognosen über zukünftige medizinische Notfälle auf Basis ihrer persönlichen Einschätzung treffen", warnt Sophia Genovese, Immigration-Anwältin an der Georgetown University.
Sie betont, dass diese Praxis weit über bisherige Gesundheitsprüfungen hinausgeht, die sich bisher nur auf ansteckende Krankheiten wie Tuberkulose und Impfstatus beschränkten.
Die Maßnahme ist Teil der strikten Immigrationspolitik der Trump-Administration, die bereits Massenabschiebungen, Einreiseverbote für bestimmte Länder und Einschränkungen bei der Zahl erlaubter Immigranten umgesetzt hat. Kritiker sehen die neuen Visabestimmungen als zusätzlichen Hürdenlauf für Einwanderer – und als Angriff auf die Grundprinzipien eines fairen Verfahrens.
