Nach Milliardenstrafe

EU macht Druck – nun große Änderung bei Google

Die EU brummte Google eine Milliardenstrafe auf. Nun kündigt der Konzern weitreichende Änderungen an, um einer drohenden Zerschlagung zu entgehen.
Newsdesk Heute
14.11.2025, 08:12
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben
Hör dir den Artikel an:
00:00 / 02:45
1X
BotTalk

Google steht in Europa ordentlich unter Druck. Weil Brüssel dem Konzern Wettbewerbsverstöße beim Reklamegeschäft vorwirft, hat Google jetzt Änderungen angekündigt. Damit will der US-Riese einer Zerschlagung entgehen. Ziel sei es, alle Wettbewerbsbedenken der EU-Kommission auszuräumen, erklärte Google am Freitag. Jetzt liegt der Ball bei der Kommission: Sie muss bewerten, ob die zugesagten Maßnahmen ausreichen.

Erst im September hat Brüssel Google eine saftige Strafe von fast drei Milliarden Euro aufgebrummt. Die Begründung: Das Werbegeschäft von Google soll gegen die Wettbewerbsregeln der EU verstoßen. Die Kommission forderte Google auf, sein Modell grundlegend zu ändern, und drohte sogar mit einer Zerschlagung.

Google verdient sein Geld auf mehrere Arten mit Werbung. Neben den Werbebannern auf den eigenen Seiten betreibt der Konzern Server, über die andere Webseiten ihre Werbeplätze verwalten. Außerdem gibt es ein Auktionssystem, das Werbeanbieter und Webseiten zusammenbringt. Auch Programme für den Kauf von Anzeigebannern im Internet gehören dazu.

Laut Einschätzung der EU-Kommission dominiert Google den Markt für diese Werbetechnologien und nutzt seine Macht aus. Konkurrenten hätten dadurch kaum Chancen. Die Google-Dienste würden sich gegenseitig bevorzugen und Informationen austauschen, sodass der eigene Dienst immer das beste Angebot machen kann.

Jetzt will Google nachbessern: Mehr Informationen zu Werbegeboten sollen veröffentlicht und damit auch für Mitbewerber zugänglich gemacht werden. Zusätzlich sollen die Google-Werbeserver mit einer Alternative zum eigenen Auktionsprogramm verbunden werden – nämlich mit dem Open-Source-Programm Prebid.

Eine Sprecherin von Google betonte, mit den Zusagen würden die Vorwürfe der EU-Kommission aus Sicht des Konzerns "vollständig" ausgeräumt. Google werde in den kommenden Monaten weiter mit den Ermittlern zusammenarbeiten. Die verhängte Strafe will der Konzern aber trotzdem vor Gericht anfechten.

Die Kommission prüft nun, ob Google damit "die Praxis der Eigenbevorzugung wirksam beendet und inhärente Interessenkonflikte behebt", so eine Sprecherin. Laut EU-Recht ist eine Zerschlagung nur als letztes Mittel erlaubt. Vorher muss die Kommission mit Google verhandeln.

Auch in den USA läuft bereits ein Verfahren im selben Fall. Dort werden am Montag die Schlussanträge vor einem Bundesgericht im Bundesstaat Virginia erwartet. Ein Urteil soll in den nächsten Wochen oder Monaten fallen. In einem anderen Fall rund um den Webbrowser Chrome hatte Google eine Zerschlagung schon einmal abwenden können.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 14.11.2025, 08:15, 14.11.2025, 08:12
Jetzt E-Paper lesen