Tierische Petition

Lebenslange Ehe zerstört – so grausam ist die Vogeljagd

Ein Graffiti in Bad Goisern zeigt einen Gimpel, der aus dem Käfig flieht – ein künstlerisches Zeichen gegen den Singvogelfang.
24.11.2025, 13:38
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Endlich ist die Saison des Singvogelfangs vorbei und im österreichischen Salzkammergut kehrt wieder Ruhe ein. Doch welche zuvor freien Vögel nun ihr Dasein in winzigen Volieren fristen müssen, können Tierschützer natürlich nur erahnen. Am härtesten trifft diese sinnlose Tradition jedoch den Gimpel, der eine lebenslange, monogame Bindung zu seinem Partner eingeht. Fängt man jetzt einen Teil dieser sogenannte Brutehe, reißt man eine lebenslange Liebe auseinander.

Der Verein gegen Tierfabriken engagierte Graffiti-Künstler Raffael Strasser, um neben einer Petition auch visuelle Aufmerksamkeit zu erregen.

„Mit dem Ende der Fangsaison kann die Natur wieder aufatmen. Dass trotz des starken Rückgangs der Vogelpopulationen völlig sinnloser und unnötigerweise diese Tiere weiterhin gefangen werden dürfen, ist völlig unbegreiflich“
DDr. Martin BalluchVGT-Obmann

Der Graffiti-Künstler Raffael Strasser ist vielen schon durch seine auffälligen Malereien zum Thema Tierschutz im öffentlichen Raum ein Begriff. Einige seiner Werke kannst du derzeit auch im Wien-Museum in der Fleischausstellung bewundern. Jetzt hat er in Bad Goisern, mitten im Zentrum des Singvogelfanggebiets, eine Häuserwand gestaltet.

Aufgrund solcher Ausstellungen, werden die Singvögel gefangen und prämiert.
©VGT

Das Motiv: Ein Gimpel, der durch aufgebrochene Käfiggitterstäbe in die Freiheit fliegt. Das Wandbild soll Aufmerksamkeit auf das Schicksal gefangener Vögel lenken und auch auf die Petition gegen diese sinnlose Tradition hinweisen.

Die Vogelfangsaison im ÖBF-Grundbesitz bei Ebensee ist am Sonntag vor Kathrein, also gestern, zu Ende gegangen. Im Gebiet rund um Hallstatt darf noch bis morgen gefangen werden. Die von den Bezirkshauptmannschaften ausgestellten Fanggenehmigungen laufen aber spätestens mit 30. November aus.

"Abgesehen von diesem Artenschutzaspekt, ist uns im Tierschutz natürlich das Schicksal jedes Einzeltiers wichtig. Wie fühlt sich ein Gimpel, dessen Partner gefangen wurde? Wie fühlt sich der gefangene Gimpel, der nie wieder zu seiner Partnerin kann? Da wird über die Gefühle dieser Tiere drübergefahren, als wären sie Sachen ohne Emotionen. Besonders hart ist das Schicksal der mindestens 3000 Lockvögel, die lebenslang gefangen bleiben und in den zweieinhalb Monaten der Fangsaison ständig in winzigen Käfigen im Rucksack hin- und hergetragen und an Bäumen aufgehängt werden! Wann wird die Menschheit endlich vernünftig und erkennt, was sie den Tieren antut", erklärt der Tierschützer abschließend.

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