Am Samstagabend steht Graz ganz im Zeichen des Fußballs: In der 5. Bundesliga-Runde kommt es zum traditionsreichen Stadtderby zwischen dem GAK 1902 und Meister Sturm Graz. Anpfiff ist um 19 Uhr in der ausverkauften Merkur Arena in Graz-Liebenau.
Obwohl der GAK 1902 offiziell als Gastgeber geführt wird, ist klar: Die Favoritenrolle liegt bei Sturm. Der amtierende Meister reist mit breiter Brust an und hat gegen den kleineren Stadtrivalen eine eindrucksvolle Serie vorzuweisen – die letzte Derby-Niederlage datiert aus dem Jahr 2006. Seither blieb Sturm in den Stadtduellen ungeschlagen.
Trotz klarer Rollenverteilung herrscht beim GAK 1902 eine Mischung aus Vorfreude und Kampfgeist. "Wenn du in die Stadt gehst, dann ist es einfach etwas anderes. Es dreht sich alles nur ums Derby", beschreibt GAK-1902--Kapitän Daniel Maderner die Stimmung in der Stadt. "Es ist kein Spiel wie jedes andere, es ist etwas ganz Besonderes, es ist einfach geil."
Auch Trainer Ferdinand Feldhofer betont die emotionale Bedeutung der Partie: "Das Derby hat natürlich einen speziellen Stellenwert. Wir wollen das genießen, aber auch vor eigenem Publikum ein tolles Spiel abliefern und gewinnen – auch wenn wir der klare Außenseiter sind."
Nach zwei Derby-Niederlagen in der Aufstiegssaison peilen die "Roten Teufel" im 202. Stadtduell den ersten Sieg seit der Rückkehr in die Bundesliga an. Ein voller Erfolg würde nicht nur die Serie gegen Sturm beenden, sondern auch das Punktekonto des GAK 1902 verdoppeln.
Nach dem Aus in der Champions-League-Qualifikation gegen Bodø/Glimt richtet sich bei Sturm nun der volle Fokus auf die Bundesliga – und speziell auf das Derby. Trainer Jürgen Säumel zeigt sich entschlossen: "Es braucht keine Extramotivation. Jeder weiß, welche Bedeutung dieses Spiel für unseren Club, unsere Fans und die ganze Stadt hat – wir alle fiebern diesem Duell entgegen."
Ob Arjan Malic einsatzfähig ist, bleibt fraglich. Der Verteidiger hatte im Europacupspiel einen Schlag auf die Wade abbekommen. Trotzdem erwartet Säumel eine intensive Begegnung – und das nicht ohne Grund: Beide Grazer Vereine gehören laut Statistik zu den zweikampfstärksten Teams der bisherigen Saison.
Für zusätzliche Brisanz sorgt der Fanmarsch der Sturm-Anhänger, die diesmal wieder in großer Zahl mit von der Partie sind – zuletzt hatten sie aus Protest auf das Auswärtskontingent verzichtet.
