GAK-Coach im "Heute"-Talk

Herr Feldhofer, was würden Sie bei Rapid anders machen?

Ferdinand Feldhofer rettete den GAK vor dem Abstieg, das will er auch heuer schaffen. Im "Heute"-Gespräch teilt der Steirer seine Gedanken mit.
Erich Elsigan
02.08.2025, 07:55
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Der GAK legte einen kapitalen Fehlstart in die Saison hin, verlor in der ersten ÖFB-Cup-Runde gegen Dornbirn. Besser soll der Liga-Auftakt verlaufen – am Sonntag gastiert die Wiener Austria bei den Steirern.

Im großen "Heute"-Interview spricht Coach Ferdinand Feldhofer über seine Emotionen nach dem Klassenerhalt, über Romantik im Fußball, seinen Schleudersitz – und was er bei Rapid anders machen würde.

Sie haben den GAK vor dem Abstieg gerettet. Wie haben Sie diesen Erfolg verarbeitet?

"Es war schon sehr bewegend. Ich habe in meiner Fußballer-Karriere als Spieler und Trainer schon einiges erlebt, aber das ist ganz oben einzureihen. Es waren viele Emotionen im Spiel. Das hat man direkt nach dem Abpfiff mitbekommen. Verantwortliche, Spieler und viele im Umfeld sind in Tränen ausgebrochen. Es stand so viel am Spiel."

Sie sind eine Sturm-Legende. Wurden Sie von den GAK-Fans mittlerweile ins Herz geschlossen?

"Ein prominenter Trainer hat mal gesagt: Es ist nicht wichtig, was die Fans denken, wenn man ankommt, sondern was sie denken, wenn man den Verein verlässt. Es war mal ein guter Start. Ich hoffe, ich kann mir weitere Sympathien erarbeiten."

Bei Sturm sind Sie hingegen zur "Persona non grata" erklärt worden – zumindest vom harten Fan-Kern. Tut das weh?

"Mit der Romantik im Profi-Fußball habe ich es nicht mehr so, da bin ich zu oft enttäuscht worden. Ich mag es, Leuten zu helfen, ein guter Wegbegleiter zu sein. Wenn man in der Bundesliga arbeiten will, gibt es halt nicht so viele Möglichkeiten."

Sie haben den Luxus, als Trainer in Ihrer Heimat zu arbeiten, im eigenen Haus zu wohnen.

"Das ist schon ein großer Vorteil. Ich kann mit dem Rad zum Training fahren, sitze am Abend mit der Familie zusammen, kann daheim essen. Es ist wirklich ein Luxus."

Hat das Leben als "Heimschläfer" auch Nachteile?

"Ja, für die Familie. Ihr tut die Distanz zum Teil gut. Es ist hin und wieder ein Vorteil, wenn sie nicht das tägliche Auf und Ab mitbekommt."

Sie sind der dritte GAK-Trainer binnen eines Jahres. Fühlen Sie sich wie auf einem Schleudersitz?

"Ich glaube, das ist nicht nur beim GAK so. Mein letzter Verein Cercle Brügge hat vier oder fünf Coaches in einem Jahr verbraucht. Es ist einfach 'part of the game' geworden, dass der Trainer schnell der Schuldige ist."

Sie haben den GAK in der Krise übernommen, starten jetzt bei Null. Was rechnen Sie sich aus?

"Wir wollen den Klassenerhalt schneller klarmachen, das ist das erste Ziel. Und wir wollen mehr Überraschungen schaffen. Wir gehen ganz klar als Außenseiter in die Saison, mit dieser Rolle können wir gut leben."

Sie waren vor drei Jahren noch Rapid-Trainer, das Engagement verlief unglücklich. Was würden Sie aus heutiger Sicht anders machen?

"Gegen Vaduz gewinnen. Dann hätten wir die Europacup-Gruppenphase erreicht. Es kam jedoch anders, dann ging alles sehr schnell. Das ist so bei großen Vereinen. Um ehrlich zu sein, würde ich nichts anders machen, ich kann mir nicht viel vorwerfen, habe alles probiert, habe viele junge Spieler integriert. Wir haben einen Umbruch vollzogen."

Freuen Sie sich auf die Rückkehr ins Allianz Stadion?

"Sicher, aber ich freue mich generell darauf, bekannte Gesichter zu treffen. Ich kenne ja doch ein paar Leute in der Bundesliga."

Apropos: Sie hatten Jobs bei Sturm, Rapid, Tirol, dem WAC, jetzt GAK. Welcher Klub kommt aus Ihrer Sicht noch dazu?

"Wenn ich was gelernt habe, dann die Tatsache, nicht mehr zu weit zu planen im Profigeschäft. Ich genieße den Moment, freue mich auf die Saison. Wir haben ganz gute Transfers gemacht, haben Spieler mit Perspektive geholt. Wir wollen Talenten eine Plattform bieten. Es wird sicher ein bisschen dauern, bis alle integriert sind. Aber die Zeit nehmen wir uns."

Sie hatten in Ihrer Spieler-Karriere viele namhafte Trainer. Unter anderen Matthäus, Foda, Hickersberger, Osim. Wem ähneln Sie am ehesten als Coach?

"Ich habe immer probiert, mir von jedem das Beste für mich abzuschauen. Es waren sehr prägende Persönlichkeiten dabei. Ich denke, ich habe meine eigene Art und Weise im Leadership, von der Art, welchen Fußball ich von meiner Mannschaft sehen möchte."

Wenn Geld keine Rolle spielt, welchen Spieler würden Sie für den GAK holen?

"Mbappe, der würde uns im Umschaltspiel schon weiterhelfen."

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