Seekonvoi auf dem Weg

Greta segelt nach Gaza – Israel droht mit Terror-Knast

Rund 20 Schiffe starten von Barcelona, um Hilfsgüter in das Küstengebiet zu bringen. Ähnliche Versuche wurden bisher von Israel gestoppt.
01.09.2025, 11:50
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Propalästinensische Aktivisten, darunter Greta Thunberg, unternehmen einen neuen Versuch, die israelische Seeblockade des Gazastreifens zu durchbrechen. Rund 20 Schiffe einer selbst ernannten Hilfsflotte starteten am Sonntag von Barcelona aus in Richtung des palästinensischen Gebiets.

Gemeinsam wollen die Aktivisten an Bord der Global Sumud Flotilla Lebensmittel, Wasser und Medikamente in den Gazastreifen bringen. Sie fordern eine sichere Durchfahrt und die Öffnung eines Seekorridors für weitere Hilfslieferungen.

Über 100-jähriges Schiff in der Flotte

Der Schiffskonvoi mit Delegationen aus 44 Ländern gilt als der bislang größte Versuch, die seit 18 Jahren andauernde israelische Seeblockade des Gazastreifens zu durchbrechen. In den kommenden Tagen wollen sich weitere Schiffe aus Häfen in Italien, Griechenland und Tunesien anschließen, wie die Organisatoren mitteilten.

Tausende Unterstützer strömten zum Pier in Barcelona. Einige forderten "Freiheit für Palästina!" und "Boykottiert Israel!". An der Aktion beteiligten sich ganz unterschiedliche Schiffe, alle unter palästinensischer Flagge: von heruntergekommenen Luxusjachten über winzige Holzsegelboote bis hin zu industriell anmutenden Schiffen. Eines davon, die Sirus, ist mehr als 100 Jahre alt.

Flottille soll auf rund 70 Schiffe anwachsen

An der letzten Etappe der Fahrt wollten voraussichtlich rund 70 Schiffe teilnehmen, sagte der Sprecher der Flottille, Saif Abukeshek, nach der Abfahrt dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen in Spanien. Die Flotte könne Gaza um den 14. oder 15. September erreichen.

Wie der "Telegraph" berichtet, arbeitet Israels nationaler Sicherheitsminister Itamar Ben-Gvir einen Plan aus, wie mit den Aktivisten und Aktivistinnen umgegangen werden soll. Laut der Zeitung plant die Regierung, sie festzunehmen und unter Haftbedingungen festzuhalten, die denen von Terrorverdächtigen entsprechen.

"Nach einigen Wochen in (den israelischen Gefängnissen) Ktzi’ot und Damon wird es ihnen leidtun, dass sie überhaupt hierhergekommen sind. Wir müssen ihnen den Appetit auf weitere Versuche nehmen", zitiert die Zeitung einen Vertrauten von Ben-Gvir.

Bereits der vierte Versuch

Es ist nicht das erste Mal in diesem Jahr, dass Thunberg versucht, die Gewässer des Gazastreifens zu erreichen. Sie wurde im Juni abgeschoben, als das Schiff, auf dem sie mit elf anderen Menschen unterwegs war, die Madleen, vom israelischen Militär gestoppt wurde.

Die Global Sumud Flotilla ist bereits der vierte Versuch in diesem Jahr, die israelische Seeblockade zu durchbrechen. Die Conscience hatte es im Mai erstmals versucht, wurde jedoch nach dem Auslaufen aus Malta von Drohnen angegriffen. Nach der Madleen stoppte das israelische Militär Ende Juli ein weiteres Hilfsschiff, die Handala, nahm 21 internationale Aktivisten und Reporter fest und beschlagnahmte die Ladung.

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