Kein Witz! Miete für Wiener Einfamilienhaus um 320 Euro

Schlossermeister Michael Bübl und seine Bekannte Ilse Pöllmann aus dem Weinviertel erinnern sich - trocken mit ein wenig Wehmut - an die "gute, alte Zeit", als Leben und Wohnen noch vergleichsweise günstig waren und ein schönes, großes Miethaus in Wien nur 320 Euro im Monat gekostet hat. Dazu fanden die gebürtigen Wiener, die jetzt im Weinviertel leben, ein vier Jahrzehnte altes "Beweisstück".

"Einen Beweis, wie die Inflation uns Menschen tatsächlich völlig verarmen lässt, fanden wir jetzt erst. Beim Aufräumen haben wir alte Unterlagen und Zettel gefunden. Frau Pöllmanns Eltern hatten in Wien ein Haus gemietet. Ein schönes Einfamilienhaus in Wien-Simmering (Hallergasse) mit großem Garten und allem rundherum. Dieses Schmuckkasterl kostete im Jahr 1984 4.444 Schilling Miete, also 322 Euro", berichtet Michael Bübl gegenüber "Heute".

Der Schlossermeister legt nach: "Das war einfach normal damals und keineswegs billig. Heute, 39 Jahre später, würde man ein Vielfaches, ja sogar Zehnfaches, an Miete zahlen. Dieses Gebäude gibt es nicht mehr, aber vergleichbare Häuser bekommst Du in Wien unter 3.000 Euro Miete kaum mehr. Der Lohn oder das Gehalt der Menschen haben sich aber nur ungefähr verdoppelt, verdreifacht kann man gar nicht sagen."

Exorbitant hohe Mieten

Für Schlossermeister Michael Bübl steht fest: "An diesem Beweisstück sieht man, wie exorbitant die Mieten wirklich geworden sind."

Ein Blick auf Immobilienseiten oder willhaben verrät: Geräumige Häuser mit Garten in Wien unter 2.000 Euro sind sehr rar geworden, unter 3.000 Euro gibt es einige Immobilien (je nach Größe, Lage, Garten, etc.). Ein Einfamilienhaus in Wien-11 mit jedoch nur 100 Quadratmetern Wohnfläche ist aktuell um knapp 2.000 Euro Monatsmiete im Internet zu haben. Ein Miethaus in Wien-Hietzing (250 Quadratmeter) ist aktuell um knapp 4.000 Euro Monatsmiete zu ergattern.