Er bringt Säle zum Lachen, tanzt sich bei "Dancing Stars" fast bis ganz nach oben und füllt bald das "Globe" in Wien: Comedian Paulus Bohl (28) alias Dr.Bohl ist aktuell einer der gefragtesten Nachwuchskünstler. Doch der Weg dorthin war alles andere als vorgezeichnet – ursprünglich wollte Paulus nämlich Jurist werden.
In der Ö3-Sendung "Frühstück bei mir" (15. Juni) mit Claudia Stöckl (58) gibt der gebürtige Wiener nun einen persönlichen Einblick in seinen Werdegang und plaudert über seine Familie, Glauben und das Leben als Kabarettist.
"Ich habe mir nach meinem abgeschlossenen Jus-Studium gedacht: Ich möchte mein Hobby zum Beruf machen und ich gebe mir ein Jahr, auszuprobieren, ob ich als Comedian zumindest halb so viel verdiene wie in einer Rechtsanwaltskanzlei. Im ersten Jahr ist es sich knapp ausgegangen – und ich bin dabei geblieben", erzählt Paulus.
Kein Wunder, dass der Humor im Hause Bohl großgeschrieben wird – immerhin ist sein Vater Herbert Knötzl, bekannt aus dem Kultformat "Project X", selbst Kabarettist. "Ich habe mit dem Papa am Küchentisch jemanden gehabt, der bei einem Abendessen in drei verschiedene Rollen geschlüpft ist, er hat mich sehr geprägt."
Sein Vater ist auch heute noch der größte Fan seines Sohnes. Vor jedem Auftritt schickt er dem 28-Jährigen eine Nachricht: "Genießen". "Er weiß, wie geil es ist aufzutreten, und wie großartig, dass Menschen in ihrer Freizeit kommen und noch dafür zahlen, um einen zu sehen." Und manchmal übernimmt Papa Knötzl sogar das Kartenmanagement: "Manchmal ärgert sich der Papa, dass bei meinen Auftritten nicht 'ausverkauft' steht – obwohl es sich oft um wenige Einzeltickets handelt, die nicht verkauft sind. Dann kauft er sie einfach", lacht der Comedian.
Seit seinem Auftritt bei "Dancing Stars", wo Paulus den 2. Platz holte, kennt ihn auch ein breiteres Publikum. Doch obwohl die ORF-Tanzshow vorbei ist, trifft er sich weiterhin mit seiner Tanzpartnerin Catharina Malek einmal pro Woche: "Wir werden weitermachen. Ob wir auftreten werden, weiß ich noch nicht."
Neben all dem Erfolg bleibt der Wiener auch nachdenklich. Im Interview spricht er über den Amoklauf in Graz und zeigt Mitgefühl: "Ich glaube, dass das Gebet wichtig ist und etwas Schönes ist. An jemanden zu denken, sich zu verbinden. Ich glaube, dass das immer hilft. Ich hoffe, dass in Graz alle vom Amoklauf Betroffenen viel Stütze und Kraft finden."