In Pristina ist es im Oktober normalerweise um die 11,2 Grad warm, bei einer durchschnittlichen Tiefsttemperatur von 6 Grad. In den vergangenen Tagen lag die Maximaltemperatur mit gerade einmal 3 Grad deutlich darunter und die Menschen in Pristina sind nicht die einzigen, die frieren, im gesamten südlichen Balkanraum ist es außerordentlich kalt.
In Sarajevo lag die Maximaltemperatur am Freitag bei 8 Grad, in Belgrad bei 7 Grad, in Bukarest bei 9 Grad und in Skopje bei 5 bis 6 Grad, berichtet Meteonews.
Der Kälteeinbruch sorgte für Schneerekorde: In Serbiens und Kosovos Bergen fiel schon am Anfang des Monats so viel Schnee wie noch nie im Oktober. 49 Zentimeter Neuschnee gab es auf dem serbischen Kopaonik auf 1710 Meter Höhe am Freitag.
Am Samstag wuchs die Schneedecke sogar auf 59 Zentimeter Dicke an. Auch auf dem Zlatibor in 1028 Meter Höhe lag noch nie im Oktober so viel Schnee. Dort waren es 35 Zentimeter, wie der Meteorologe Milos Milic auf X schreibt.
Da der Schnee so nass war und die Bäume ihre Blätter noch nicht verloren hatten, wurden viele Laubbäume beschädigt. Auch an Stromleitungen entstand Schaden und viele Bergstraßen sind blockiert, was mehrere Bergdörfer in einen Ausnahmezustand versetzte, so Milic. Der Schnee fiel jedoch nicht nur in den Bergen, sondern bis auf 200 Meter über Meer, wenn auch dort nicht in großen Mengen.
Meteonews schreibt von einem seltenen Ereignis: "In einem sich ständig erwärmenden Klima sind solche historischen Kälteeinbrüche sehr selten geworden, Hitzewellen hingegen stehen praktisch auf der Tagesordnung." Der Kälteeinbruch bleibe noch einige Tage bestehen. Ab dem 10. Oktober sei wieder mit den durchschnittlichen Herbsttemperaturen in der Region zu rechnen.